10 Uhr alarmierte Feuerwehr vor Ort eingetroffen sei, sei das ganze Gebäude voller Rauch gewesen, sagte Boris Anderegg, Kommandant der Feuerwehr der Stadt Solothurn: «Viele Personen standen am Fenster und schrien um Hilfe.»
Man habe erst im Nachgang festgestellt, dass es Tote gegeben habe. Man sei mit der Rettung von vielen Personen beschäftigt gewesen. «Es war ein sehr einschneidender Einsatz», sagte der Feuerwehrkommandant dem Videodienst der Agentur Keystone-SDA: «Es ist für alle sehr belastend.»
Ein Bewohner hatte den Rauch im Treppenhaus bemerkt und Alarm ausgelöst. Die Feuerwehr rückte mit einem Grossaufgebot aus. Im älteren Mehrfamilienhaus mit vier Stockwerken an der Wengistrasse in der Nähe der Altstadt von Solothurn befanden sich über zwanzig Personen. Die meisten von ihnen brachte die Feuerwehr über Leitern in Sicherheit.
Für sechs Personen kam jede Hilfe zu spät. Unter ihnen sind auch Kinder. Die Opfer waren am Montagabend noch nicht identifiziert. Die Abklärungen zur Identifizierung der Opfer gestalten sich gemäss Polizei aufwändig.
Vor und im Haus kam es in der Nacht zu dramatischen Szenen. Eine Frau liess ihr Kleinkind laut Medienberichten aus dem Fenster des vierten Stockes fallen. Ein junger Bewohner des Nachbarhauses konnte das Kind auffangen. Das erzählte der Retter den Onlineportalen von «Blick» und «20 Minuten».
Der verheerende Brand entstand in einem unteren Stockwerk und entwickelte starken Rauch. Dieser breitete sich im ganzen Gebäude aus. Der Brand zerstörte das Erdgeschoss komplett.
Gemäss ersten Erkenntnissen wurde der Brand durch unsachgemässen Umgang mit Raucherwaren verursacht. Die Polizei nahm eine Person vorläufig fest. Die Ermittlungen dauern an. Rund 20 Mitarbeitende arbeiten am Fall. Es handelt sich um einen der schwersten Brände mit Todesopfern in der Schweiz.
Derzeit befinden sich vier Bewohner des Hauses mit zum Teil schweren Verletzung im Spital. Für alle überlebenden Bewohner des Hauses wurden neue Unterkünfte organisiert. Die Betroffenen werden psychologisch betreut.
Noch während der Löscharbeiten hatten die Rettungskräfte das Nachbarhaus evakuiert. Dessen Bewohner konnten in der Nacht in das Haus zurückkehren. Im Einsatz standen rund 70 Feuerwehrleute, die Kantons- und Stadtpolizei, mehrere Ambulanzen und Care-Teams.
Stadtpräsident Kurt Fluri sprach gegenüber dem Regionalsender Tele M1 von einem «schwarzen Tag für Solothurn». Der Nationalrat hielt am Montag zu Beginn der Wintersession eine Schweigeminute ab für die Opfer des Brandes. Der scheidende Ratspräsident Dominique de Buman (CVP/FR) sprach den Angehörigen sein Beileid aus.
Auch der Ständerat hielt zu Beginn der Wintersession eine Schweigeminute ab für die Opfer. Die scheidende Ratspräsidentin Karin Keller-Sutter (FDP/SG) sprach den Angehörigen das Beileid aus.