Wirtschaft

UBS prognostiziert für 2021 tiefsten Lohnanstieg seit 20 Jahren

29.10.2020, 10:04 Uhr
· Online seit 29.10.2020, 09:59 Uhr
Die neue UBS-Lohnumfrage prognostiziert für das nächste Jahr einen Lohnanstieg von 0,3 Prozent. Das ist der tiefste seit 1999. Angestellte im Kulturbereich, Tourismus und Sport müssen mit einer Nullrunde rechnen.
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(agl) Für das laufende Jahr gaben die Unternehmen in der Umfrage durchschnittliche Lohnerhöhungen von 0,8 Prozent an. Für das kommende Jahr sind es nur noch 0,3 Prozent, wie die UBS am Donnerstag mitteilte. Berücksichtige man die für das nächste Jahr prognostizierte Teuerung von 0,2 Prozent, dürften die Löhne real «praktisch stagnieren».

Keines der 325 von der UBS befragten Unternehmen plant für das nächste Jahr Lohnkürzungen, heisst es in der Mitteilung weiter. Zwölf von 22 Branchen wollen aber auf Nominallohnerhöhungen verzichten. Aufgrund der Teuerung dürften die Reallöhne der Mitarbeiter demnach um 0,2 Prozent sinken. Dies betrifft vor allem diejenigen Branchen, die besonders under der Coronakrise leiden, wie die Tourismus- und Kulturbranche sowie Sport, Bildung und Medien. Aber auch Teile der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) sowie die Uhren- und Schmuckbranche rechnen mit einer Nullrunde. Den stärksten Anstieg erwartet die Energiebranche.

Fehlende Lohnerhöhungen belasten den Konsum

Die Stagnation der Reallöhne könnte im nächsten Jahr den Konsum belasten, heisst es in der UBS-Mitteilung weiter. Lediglich gut ein Fünftel der befragten Unternehmen erwarte im kommenden Jahr einen Aufschwung der Schweizer Wirtschaft, über 80 Prozent gehen von einer höheren Arbeitslosenquote aus.

Auch auf die Arbeitsweise dürfte die Coronakrise weiterhin Auswirkungen haben. Laut der UBS-Umfrage planen 44 Prozent der Unternehmen, Homeoffice in Zukunft weiter auszubauen, wobei nur ein Viertel die Mitarbeitenden aktuell finanziell dabei unterstützt. 10 Prozent der Firmen wollen wieder auf den Stand vor der Krise zurück.

veröffentlicht: 29. Oktober 2020 09:59
aktualisiert: 29. Oktober 2020 10:04
Quelle: CH Media

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