Unter den Verletzten des Rangierunfalls bei Andermatt sind 18 Jugendliche

11.09.2017, 20:40 Uhr
· Online seit 11.09.2017, 14:12 Uhr
Bei einem Rangierunfall im Bahnhof Andermatt sind am Montag kurz vor Mittag 33 Menschen verletzt worden - niemand lebensbedrohlich. Unter den Opfern sind auch 18 Schweizer Jugendliche, die mit ihren Schulklassen unterwegs waren. Die Unfallursache war zunächst unklar.
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Von den weiteren 15 Verletzten stammen 13 aus der Schweiz und zwei aus den Niederlanden. Dies teilte die Kantonspolizei Uri am Abend mit. Die Schülerinnen und Schüler gehören zu drei Schulklassen mit insgesamt 65 Schülern, die unter den rund 100 Fahrgästen des betroffenen Zugs waren.

Die verletzten Jugendlichen wurden medizinisch versorgt. Laut Polizeiangaben konnten einige danach wieder mit ihrer Klasse weiterreisen, während andere ins Spital gebracht wurden. Die meisten zogen sich kleinere Verletzungen wie Prellungen und Schürfungen zu. Lebensbedrohlich verletzt wurde niemand.

Der Vorfall hatte sich kurz vor Mittag ereignet. Ein Regionalzug fuhr von Disentis in den Bahnhof Andermatt ein. Derselbe Zug sollte etwas später, um 11.28 Uhr, wieder zurück nach Disentis fahren. Dafür aber hätte die Lokomotive über ein Parallelgleis vom hinteren Ende zum vorderen Ende des Zuges geführt werden sollen. «Ein alltägliches Rangiermanöver», wie Mediensprecher Jan Bärwalde von der Matterhorn Gotthard Bahn sagte.

Aus noch ungeklärten Gründen wich die Lokomotive laut Bärwalde dann aber nicht wie vorgesehen auf das Parallelgleis aus, sondern prallte retour gegen die Zugkomposition, von der sie kurz zuvor gelöst worden war. Die Lokomotive war mit 15 bis 20 km/h unterwegs, sagte der Sprecher. Die betroffene Zugkomposition umfasste eine Lokomotive sowie fünf Wagen.

Die Kantonspolizei Uri nahm die Ermittlungen zur Ereignisursache auf. Zur Klärung des Vorgangs wurde zudem die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST aufgeboten. Die Unfallursache und der genaue Hergang sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen, schreibt die Kantonspolizei Uri.

Für die Angehörigen wurde unter der Nummer 041 874 53 60 eine Hotline eingerichtet.

Während der Rettungsarbeiten war die durch die Schöllenenschlucht führende Strasse zwischen Göschenen und Andermatt bis 14.40 Uhr für den Normalverkehr gesperrt. Der Bahnverkehr verlief laut Bärwalde von der Matterhorn Gotthard Bahn nach dem Unfall «relativ fahrplanmässig». Mit Einschränkungen aber musste gerechnet werden.

Die Rega stand mit drei Helikoptern im Einsatz, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte. Insgesamt transportierten diese sieben Verletzte in verschiedene Spitäler. Auch die Alpine Air Ambulance flog mit einem Helikopter. Aufgeboten wurden zudem die Feuerwehr Andermatt, der Rettungsdienst sowie die Kantonspolizei Uri.

veröffentlicht: 11. September 2017 14:12
aktualisiert: 11. September 2017 20:40
Quelle: SDA

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