«Verzascatal darf kein Tessiner Rimini werden»
«Wir sind froh, dass Touristen kommen. Nur das Verzascatal darf kein Tessiner Rimini werden», Claudia Foiada Wirtin einer Osteria im Verzascatal findet im Blick klare Worte. «Wir müssen auf Qualitätstourismus setzen», sagt sie.
Wildparkierer überall
Die Touristen, die derzeit das Tal mit der berühmten Römerbrücke stürmen, würden nicht auf die alten Gebäude oder die schöne Steinterrasse achten. «Sie fragen nach Pizza, Pommes und Bratwurst.» Auch vermehrt Securitas-Mitarbeiter seien im Einsatz und regeln den Verkehr. Bei der Suche nach einem Parkplatz werde wild parkiert.
Allein an einem Samstag vergangene Woche wurden 4000 Fahrzeuge gezählt. Die Postbusse seien von zwei auf sieben pro Strecke erhöht worden. In diesem Jahr werde das Verzascatal gemäss Saverio Foletta, Sekretär der Fondazione Verzasca, vor allem von Deutschschweizern überrannt.
Tourist stand schon in einer Küche
Aufgrund der hohen Anzahl an Menschen werde teilweise die Privatsphäre der Anwohner nicht mehr respektiert. Gegenüber dem Blick erzählen Anwohner, dass Touristen bereits durch den Garten marschierten, um zur Römerbrücke zu gelangen. «Ein Tourist stand schon in unserer Küche, weil es so gut gerochen hat», erzählt ein Mann. Ein weiterer appelliert an die Schweizer, sie sollen doch ausserhalb der Hochsaison kommen, dann sei das Verzascatal wirklich schön.
(red.)