Energiekrise

Wegen Strommangel – Bund soll über Reservekraftwerke verhandeln

· Online seit 17.08.2022, 13:15 Uhr
Um einen allfälligen Energiemangel im kommenden Winter zu mildern, will der Bund mit Anbietern über den Einsatz von Gas-Reservekraftwerken verhandeln. Zudem wird der Einsatz der 300 in der Schweiz vorhandenen Notstromaggregate geprüft.
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Um eine ausserordentliche Energieknappheit bewältigen zu können, will der Bundesrat Reservekraftwerke bereitstellen lassen. Dies hat er in seiner Sitzung vom Mittwoch beschlossen. Das Umweltdepartement Uvek und das Wirtschaftsdepartement WBF sollen hier die Verhandlungen führen.

300 Megawatt mehr

Die Gaskraftwerke sollen gemäss Mitteilung bereits im kommenden Spätwinter als Ergänzung zu den Wasserkraftreserven bereitstehen, um allfällige Knappheiten zu bewältigen. Insgesamt geht es um eine Leistung von 300 Megawatt. Zum Vergleich: Diese Leistung entspricht rund 80 Prozent des abgeschalteten Atomkraftwerks Mühleberg.

Im Weiteren steht der Einsatz von Notstromaggregaten zur Diskussion. Etwa 300 solcher Aggregate gibt es gemäss Mitteilung in der Schweiz. Sie liefern rund 280 Megawatt.

Grenzwerte sollen aufgehoben werden

Der Bund prüft nun, ob auch sie als Reservekraftwerke genutzt werden können. Dieses Thema sei jedoch komplex, schreibt der Bundesrat: Zum einen müssten die Eigentümer zustimmen, und zum anderen seien Fragen zur Logistik zu klären. Dabei geht es beispielsweise um Brennstoffbeschaffung und Vergütung.

Für den Betrieb der Reservekraftwerke sowie der Notstromaggregate sollen die Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung und allenfalls der Lärmschutzverordnung vorübergehend aufgehoben werden. Zudem soll die CO2-Verordnung geändert werden, damit die Reservekraftwerke dem System des Emissionshandels unterstellt sind.

(sda/baz)

veröffentlicht: 17. August 2022 13:15
aktualisiert: 17. August 2022 13:15
Quelle: Today-Zentralredaktion

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