Altersvorsorge

Wer früher ins Berufsleben einsteigt, soll früher in Rente gehen

04.05.2023, 07:31 Uhr
· Online seit 04.05.2023, 07:27 Uhr
Der Nationalrat lässt ein Lebensarbeitszeit-Modell in der AHV prüfen. Menschen mit langer Ausbildungszeit müssten gemäss Postulat länger arbeiten als heute.
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Mit 118 zu 68 Stimmen überwies die grosse Kammer am Mittwoch ein Postulat aus der Mitte-Fraktion. Der Bundesrat muss nun in einem Bericht darlegen, wie ein Lebensarbeitszeit-Modell umgesetzt werden könnte. Zu definieren ist unter anderem, ab welchem Beschäftigungsgrad von Erwerbstätigkeit gesprochen werden kann.

Wer mit 26 beginnt zu arbeiten, erreicht Rentenalter mit 70

Menschen, die lange in der Ausbildung sind, müssten gemäss Postulat länger arbeiten als heute – sie haben laut Studien auch eine höhere Lebenserwartung. In einem Zahlen-Beispiel hätte Anspruch auf eine Rente, wer 44 Jahre lang gearbeitet hat. Wer mit 21 Jahren die Erwerbsarbeit aufnimmt, kann mit 65 Jahren in Rente gehen. Wer erst mit 26 berufstätig wird, würde das Rentenalter mit 70 erreichen.

«Je höher der soziale Status, desto länger soll eine Person arbeiten, denn sie hat in jungen Jahren von der Solidarität der Gesellschaft profitiert», sagte Thomas Rechsteiner (Mitte/AI). Höher Qualifizierte arbeiteten vermehrt auch im Rentenalter noch.

SP und Grüne sind dagegen

SP und Grüne lehnten das Postulat ab. Nicht jede lange Ausbildung führe zu einem Job mit guten Arbeitsbedingungen, sagte Samuel Bendahan (SP/VD) dazu. Einmal mehr werde den Leuten das Leben schwer gemacht mit einer längeren Arbeitszeit. Die Reform der Altersvorsorge komme die Menschen schon genug teuer zu stehen.

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Der Bundesrat unterstützte das Postulat. Ein Stabilisierungsprojekt für die AHV habe das Parlament bereits bestellt, sagte Bundespräsident und Sozialminister Alain Berset. In diesem Rahmen könne das verlangte Modell geprüft werden.

(sda/hap)

veröffentlicht: 4. Mai 2023 07:27
aktualisiert: 4. Mai 2023 07:31
Quelle: Today-Zentralredaktion

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