Sie brennt und sie juckt: die Krätze. Die Krankheit, die fachsprachlich auch Skabies genannt wird, ist hochansteckend. Die Krankheit tritt vor allem dort auf, wo sich Menschen auf engem Raum befinden. Also beispielsweise in der RS, Altersheimen, Schulen oder Kitas. Doch was ist der Auslöser für die Krankheit und wie wird man die Krätze wieder los? Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Was ist die Ursache für Krätze?
Die Krätze wird durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Dabei wird ein Parasit übertragen: die Krätzmilbe. Die weibliche Milbe löst sich von ihrem Wirt und springt zum nächsten, um dort Eier abzulegen. Die winzigen Krätzmilben graben sich in die obere Hornschicht der Haut ein und bilden dort kleine Gänge, wo sie ihren Kot und ihre Eier ablegen. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis sechs Wochen nach der Übertragung der Parasiten. Innerhalb dieses Zeitraums ist die Krätze bereits ansteckend.
Wie bekommt man Krätze?
Die Ansteckung erfolgt meist durch längeren Körperkontakt. Man spricht hier von einem Zeitraum zwischen fünf und zehn Minuten. Dies kann beispielsweise beim Kuscheln auf dem Sofa mit dem Kind passieren oder bei Erwachsenen beim Geschlechtsverkehr. Auch über gemeinsam benutzte Möbel, Bettwäsche oder Kleidung kann eine Ansteckung stattfinden. Da die Milben aber ausserhalb eines Wirtes nicht lange überlebensfähig sind, ist die Ansteckung über Gegenstände seltener. Trotzdem empfiehlt es sich, auf die Hygiene und Reinigung zu achten, wenn eine Person im Umfeld infiziert ist. So kann eine Ausbreitung der Milben verhindert werden.
Was sind die Krätze-Symptome?
Zu den Symptomen einer Krätze-Erkrankung gehören starker Juckreiz, der sich bei Wärme verstärkt, gerötete, leicht brennende Haut sowie Knötchen- oder Bläschenbildung. Teilweise sind sogar die Milbengänge unter dem Mikroskop zu erkennen. Zudem können durch Kratzen Schuppen und Krusten entstehen.
Die Symptome können aber unterschiedlich aussehen und vom gängigen Erscheinungsbild abweichen. Weiter reagiert das Immunsystem mit einer Abwehraktion, da es sich bei den Milben um Fremdkörper handelt. Diese äussert sich als Ekzem. Wenn sich die Betroffenen so stark kratzen, dass die Haut rissig wird, können zudem Bakterien in die Haut eindringen und eitrigen Ausschlag verursachen.
Vor allem der Juckreiz kann den Schlaf und die Konzentration stören. Ekel oder Scham können eine zusätzliche Belastung sein.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Welche Hautregionen sind von der Krätze betroffen?
Die Krätzemilben mögen warme Hautregionen, an der die oberste Hautschicht besonders dünn ist. Dazu zählen beispielsweise die Zwischenräume der Finger und Zehen, die Seiten der Hände und Füsse, Handgelenke, Ellenbeugen, Kniekehlen, Achseln, der Bereich um die Brustwarzen, die Nabelgegend, das Gesäss und der Penis. Bei Säuglingen, Kleinkindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem können auch Kopf, Nacken, Rumpf, Nägel, Hand- und Fussflächen betroffen sein.
Wie ist der Verlauf?
Die Beschwerden treten meist erst einige Wochen nach der Infektion auf. Bei einer Wiederansteckung mit der Krankheit können die Symptome aber bereits nach wenigen Tagen auftauchen. Schon bevor Symptome erkennbar sind, kann die Krankheit bereits auf andere übertragen werden. Unbehandelt wird die Krankheit meist chronisch. Sie bleibt also dauerhaft bestehen und heilt nicht von alleine ab.
Wie beuge ich Krätze vor?
Besteht im engeren Umfeld kein Verdacht auf Krätze, ist es weder nötig noch möglich, einer Ansteckung vorzubeugen. Hygienemassnahmen wie Händewaschen oder auch geschützter Geschlechtsverkehr schützen nicht vor einer Ansteckung. Wichtiger ist das Handeln bei einer Ansteckung. Dann sollte auf engen Körperkontakt und Sex verzichtet werden, bis die Behandlung abgeschlossen ist. So kann eine Ausbreitung der Milben verhindert werden.
Wie wird Krätze behandelt?
Ziel einer Krätze-Behandlung ist es, die Milben samt Eiern zu töten. Es gibt mehrere Behandlungsarten. Der Arzt oder die Ärztin verschreibt die jeweils geeigneten Medikamente. Dafür ausschlaggebend ist beispielsweise das Mass der Ausbreitung.
Meist wird zu einer Creme mit dem Wirkstoff Permethrin gegriffen. Diese wird am Abend auf den gesamten Körper – ausser dem Kopf – aufgetragen und bleibt über Nacht für mindestens acht Stunden auf der Haut. Am nächsten Morgen kann man sich wieder duschen und waschen. Es wird empfohlen, die Behandlung nach sieben bis zehn Tagen zu wiederholen. Wenn die Creme die Milben nicht abtötet oder aus anderen Gründen nicht infrage kommt, ist es möglich, Tabletten einzunehmen oder andere Cremes zu verwenden.
Die Tabletten enthalten Ivermectin, welches auch als Wurmmittel angewendet und oral eingenommen wird. Auch hier wird meist eine wiederholte Behandlung empfohlen, falls zwei Wochen nach der Therapie weiterhin Symptome auftreten.
Weiter sollten enge Kontaktpersonen sich am besten gleichzeitig behandeln. So kann einer wechselseitigen Ansteckung entgegengewirkt werden.
Was ist nach der Behandlung wichtig?
In der Regel ist man nach der ersten Behandlung nach 36 Stunden nicht mehr ansteckend. Jedoch ist die Haut noch einige Wochen gerötet und juckt. Dagegen helfen, können juckreizstillende Tabletten oder entzündungshemmende Cremes. Wenn die Symptome auch nach der zweiten Behandlung nicht nachlassen, sollte erneut der Arzt konsultiert werden.