Schweiz

Zahl der Berufsmaturitäten gerät ins Stocken: Studie verortet ungenutztes Potenzial

29.10.2020, 11:11 Uhr
· Online seit 29.10.2020, 11:09 Uhr
Die Berufsmaturitätsquote steigt in der Schweiz seit einigen Jahren nicht an. Eine neue Studie geht dem nach und untersucht, wie die Anzahl der Abschlüsse verbessert werden könnte.
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(dpo) Die gute Nachricht vorneweg: Zwei Drittel der Berufsmaturitäts-Absolventen treten in eine Hochschule ein, wobei die meisten sich für eine Fachhochschule entscheiden. Allerdings stagniert die Berufsmaturitätsquote seit einigen Jahren. Das Schweizerische Observatorium für die Berufsbildung (OBS) hat nun die Herausforderungen für die Berufsmaturität genauer unter die Lupe genommen.

Die am Donnerstag veröffentlichte Studie zeigt auf, dass die Maturitätsquote der BM2, also der Berufsmaturität nach einer beruflichen Grundbildung, im Zeitraum von 2012 bis 2019 um fast 21 Prozent gestiegen sind. Dagegen ist die Quote der BM1, der Berufsmaturität während der beruflichen Grundbildung, leicht zurückgegangen.

Begleitung und Förderung von Lernenden muss erhöht werden

Die Autoren der Studie argumentieren unter anderem, dass die Belastung während der Ausbildungszeit minimiert werden sollte, damit die Abschlüsse der BM 1 wieder steigen. Zudem bestehe noch «wenig genutztes Potenzial» bei der Unterrichtsgestaltung, Begleitung und Förderung von Lernenden, um die Abschlüsse der BM1 zu erhöhen.

Weiter zeigt die Studie, dass die Berufsmaturitäts-Absolventen sich auf wenige Berufe konzentrieren. Dazu gehören kleinere Berufe wie Elektronikerin, Laborant, Konstrukteurin und Mediamatiker. Um die Maturitätsquote allgemein nach oben zu treiben, müsste die Berufsmaturität für Lernende und Betriebe aus einem breiteren Berufsspektrum attraktiv gemacht werden, so die Studienautoren. Dabei komme den Organisationen der Arbeitswelt (OdA) eine zentrale Rolle zu.

Unterschiede bei der Berufsmaturität bestünden auch innerhalb der Kantone. Die höchsten Quoten weisen etwa das Tessin und Schaffhausen auf, die tiefsten Genf und Basel-Stadt. Die Gründe hierfür seien aber noch zu wenig erforscht und müssten genauer analysiert werden, heisst es in der Studie.

veröffentlicht: 29. Oktober 2020 11:09
aktualisiert: 29. Oktober 2020 11:11
Quelle: CH Media

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