Wetter

Zahlreiche Unfälle wegen starken Schneefalls in der Schweiz

10.12.2021, 19:39 Uhr
· Online seit 10.12.2021, 19:20 Uhr
Der Winter hat am Freitag in weiten Teilen der Schweiz viel Schnee gebracht. Das führte zu Dutzenden von Verkehrsunfällen. In einigen Regionen herrscht grosse Lawinengefahr.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

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Bis zum Mittag waren im westlichen Mittelland bis zu 10 Zentimeter Neuschnee gefallen, wie SRF Meteo mitteilte. Am Nachmittag wechselte der Schneefall jedoch stellenweise in Regen über.

Die Schneefront war in der Nacht auf Freitag von Westen hergekommen. So hatte es in der Romandie bereits am frühen Morgen verbreitet Schnee. Später war auch die Region Bern-Solothurn-Basel betroffen. Im Verlauf des Vormittags gab es auch in der Ostschweiz teils kräftigen Schneefall.

Verschiedene Wetter- und Verkehrsdienste machten bereits am Freitagmorgen auf den ausgiebigen Schneefall aufmerksam und mahnten zu erhöhter Vorsicht auf den Strassen. Die prekären Strassenverhältnisse führten denn auch zu Dutzenden von Verkehrsunfällen in mehreren Regionen der Schweiz.

50 Unfälle im Kanton Bern

Die Kantonspolizei Bern meldete am Mittag 50 Verkehrsunfälle, die sich seit 8 Uhr am Morgen ereigneten. Zwei Personen seien leicht verletzt worden. Im Kanton Solothurn zählte die Polizei rund 30 Verkehrsunfälle und in drei Fällen leicht verletzte Verunfallte.

Auch in anderen Regionen kam es zu Unfällen. Zahlreiche Fahrzeuge kamen ins Rutschen oder blieben stecken. Im Kanton St. Gallen wurden sechs Personen angezeigt, weil sie ihr Auto mit zu viel Schnee auf dem Autodach fuhren. Ein Lieferwagen führte 31 Zentimeter mit.

In Freiburg riet die Polizei Chauffeusen und Chauffeuren mit schlecht ausgerüsteten Fahrzeugen, die Fahrt zu unterbrechen und an einem sicheren Ort anzuhalten. Und auf der A12 war die Umfahrung Freiburg vorübergehend gesperrt wegen eines querstehenden Lastwagens. Am Nachmittag gab die Polizei Entwarnung, die Lage habe sich stabilisiert. 18 Unfälle wurden insgesamt gezählt.

Probleme gab es zuvor auch auf den Autobahnen zwischen Zürich und Bern und Biel und Bern. Vielerorts waren am Morgen Schneeräumungsmaschinen unterwegs, was zusätzlich zu stockendem Verkehr führte. Auch auf verschiedenen Bahnstrecken vorab in der Westschweiz gab es Probleme. Züge verkehrten teilweise verspätet oder fielen ganz aus.

Grosse Lawinengefahr

Die Lawinengefahr ist in Teilen des Berner Oberlandes, einigen Gebieten der Ostschweiz und des Wallis gross, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) am Abend mitteilte. Das entspricht der zweithöchsten von fünf Warnstufen. In den übrigen Bergregionen und h im Jura herrscht erhebliche Lawinengefahr. Das ist die mittlere der fünf Warnstufen.

Am Nachmittag erwartete SRF Meteo lokal bis 800 Meter Regen und am Abend wiederum Schnee. Dazu soll gemäss den Prognosen auf den Bergen stürmischer Südwest- bis Westwind wehen.

Chance auf weisse Weihnacht?

Ob die Wetterlage weisse Weihnachten auch im Flachland sicherte, liess sich selbstredend nur schwer sagen. SRF Meteo wagte aber einen Blick in die Kristallkugel - «oder besser in die Klimatologie und die Ensemble-Vorhersagen», wie der Wetterdienst auf seiner Internetseite schrieb.

Demnach zeigten die Wettermodelle ab Sonntag eine längere trockene Phase mit milder Luft in den Bergen an. Zum Teil sei just auf Weihnachten eine Schneefront modelliert. Die Chancen auf weisse Weihnachten seien also auch im Flachland intakt.

In den Bergen dürften weisse Weihnachten gesichert sein, schrieb SRF Meteo. Gemäss dem Lawineninstitut liege aktuell fast im ganzen Alpenraum viel mehr Schnee als üblich. Auch wenn ab Sonntag eine längere Hochdrucklage ohne Niederschlag folge, dürfte es gemäss SRF Meteo weiss bleiben.

Als «weisse Weihnacht» im Flachland definiert SRF Meteo, wenn an mindestens einem Weihnachtstag (24. bis 26. Dezember) mindestens ein Zentimeter Schnee auf dem Bundesplatz in Bern liegt. Im langjährigen Mittel liegen die Chancen demnach bei 40 Prozent.

veröffentlicht: 10. Dezember 2021 19:20
aktualisiert: 10. Dezember 2021 19:39
Quelle: sda

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