Coronavirus

Zürcher Böögg wird in der Schöllenenschlucht verbrannt

23.03.2021, 12:11 Uhr
· Online seit 23.03.2021, 12:01 Uhr
Der Zürcher Böögg wird in diesem Jahr in der Schöllenenschlucht im Kanton Uri verbrannt - abgeschirmt von Zuschauermassen. Damit die Öffentlichkeit trotzdem etwas davon mitbekommt, wird das Frühlingsritual im Fernsehen übertragen.
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Schon zum zweiten Mal wird das Zürcher Sechseläuten wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Und schon zum zweiten Mal fällt damit auch der Auftritt des Gastkantons Uri ins Wasser. Nun soll wenigstens der Böögg wie gewohnt in Flammen aufgehen.

Der Urner Regierungsrat hat am Dienstag die Bewilligung erteilt, den Böögg auf der Teufelsbrücke verbrennen zu dürfen, wie der Kanton Uri und die Sechseläuten-Verantwortlichen gemeinsam mitteilten.

Mit Menschenmassen rechnen die Organisatoren in der engen Schöllenenschlucht nicht. Auf der Teufelsbrücke gibt es ohnehin kaum Platz, so dass der Böögg unter Einhaltung der Corona-Vorschriften verbrannt werden kann.

Spielt das Wetter nicht mit, wird der Schneemann vor dem Seerestaurant in Seedorf in die Luft gejagt. Die Verbrennung des Winter-Symbols wird am 19. April auf SRF1, TeleZüri und Tele1 übertragen.

Der Kanton Uri wird im kommenden Jahr trotzdem noch Gastkanton - sofern das Fest mit Tausenden von Zuschauerinnen und Zuschauern dann überhaupt stattfindet.

Verbrennung der Russischen Grippe

Für das Zentralkomitee der Zünfte Zürichs, welches das Sechseläuten organisiert, hat die Böögg-Verbrennung historisch viel mit Pandemien zu tun. Im Jahr 1890 etwa wurde zwar noch eine dekorierte Puppe und noch kein Schneemann auf den Scheiterhaufen gestellt.

Damals wurde damit aber ausdrücklich die «Influenza» verbrannt, die Russische Grippe, die über eine Million Menschen weltweit das Leben gekostet hatte. Vielleicht lasse sich diesmal ja ausser dem Winter auch die Corona-Pandemie vertreiben, schreibt das Zunft-Komitee.

veröffentlicht: 23. März 2021 12:01
aktualisiert: 23. März 2021 12:11
Quelle: sda

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