Zurich-Chef verspricht Kulanzzahlungen und rechnet mit sinkenden Prämien
(sat) Das erklärte CEO Mario Greco am Montag im «Blick». Die grössten Forderungen beträfen derzeit Einnahmeausfälle von Betrieben welche die Versicherung nun decke. Das koste den Konzern vor allem in Europa viel Geld. Ein fast reines Schweizer Problem sei dagegen die Unterscheidung von Pandemie und Epidemie in den Versicherungsverträgen. Doch Greco versichert, deswegen werde kein Kunde leer ausgehen: «In der Schweiz erhalten über 90 Prozent der bei Zurich versicherten Gastrobetriebe mit einer Epidemie-Versicherung die volle Pandemie-Deckung.» Für die anderen gebe es Kulanzzahlungen aus dem Solidaritätsfonds.
Zudem verspricht Mario Greco Rabatte und andere Vergünstigungen für Kunden, denen im Moment das Geld fehlt, um fällige Prämien zu bezahlen. «In der Schweiz gewähren wir meist einen Zahlungsaufschub, auch für Mieter von Immobilien, die der Zurich gehören.» Zudem verschicke der Konzern derzeit keine Mahnungen und verzichte auf Betreibungen.
Bereits am vergangenen Donnerstag nannte der Versicherungskonzern bei der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen die Summe von 750 Millionen Dollar als Folge der Coronapandemie. Ob die Versicherungsprämien deswegen steigen werden, kann Zurich laut Greco derzeit noch nicht berechnen. Weil die Menschen nun öfter zu Hause bleiben, und dadurch beispielsweise die Unfallkosten sinken, sei auch denkbar, dass etwa bei den Autoversicherungen die Prämien sinken würden, so Greco am Montag im «Blick». «Wir sind aber noch inmitten der Krise», warnt der Zurich-Chef vor voreiligen Schlüssen. Sicher sei jetzt nur, dass das Leben danach anders aussehen werde als vor Corona.