So kämpfen Ständeratskandidaten auf Social Media

21.01.2019, 09:30 Uhr
· Online seit 21.01.2019, 05:34 Uhr
Jetzt ist klar, welche Kandidaten für den freien St.Galler Ständeratssitz kandidieren. Einen Teil des Wahlkampfes macht Social Media aus – doch nicht alle Kandidaten sind im Netz gleich präsent.
Praktikant FM1Today
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Am 10. März gilt es Ernst: Dann werden die Stimmen für den St.Galler Ständeratssitz ausgezählt. Bis dahin müssen einige Kandidaten noch an ihrer Bekanntheit arbeiten.

Eine Möglichkeit dazu ist Social Media. «Diese Plattformen erlauben es den Politikern, eine spezifische Zielgruppe zu erreichen, die man mit klassischen Werbemitteln nicht erreicht. Dazu können die Politiker einen neuen Kreis von Unterstützern erreichen», sagt Kampagnenexperte Daniel Graf, der die Plattform Wecollect gegründet hat.

Social Media nutzen nicht nur jüngere Leute: «Eine wachsende Zahl von politisch Interessierten sind auf Facebook zu finden. Wer eine Zielgruppe von 50- bis 60-Jährigen erreichen will, ist dort also richtig.» Die Plattformen unterscheiden sich: Instagram sei ein Medium, wo man jüngere Wähler finde und Twitter ein Kanal, der eine grosse mediale Reichweite finde, da ihn viele Journalisten nutzen.

Social-Media-Queen Bösch

Würden bereits heute die Social-Media-Likes ausgezählt, gäbe es einen Überraschungssieg: Auf Facebook gefällt 1799 Menschen das Profil von Sarah Jyoti Bösch, dazu ist sie auch auf Twitter und Instagram mit den meisten Followern vertreten. Insgesamt erreicht sie auf den drei Profilen rund 3000 Menschen.

Erst seit kurzem online

Ebenfalls auf Facebook, Twitter und Instagram vertreten ist FDP-Kandidatin Susanne Vincenz-Stauffacher. Ihr Instagram-Profil wurde aber erst vor wenigen Tagen erstellt, zumindest wurde der erste Beitrag erst am 12. Januar hochgeladen.

Bei Kronfavorit Beni Würth findet man ein öffentliches und ein privates Profil auf Facebook. Dieses ist erfolgreich: 1020 Likes hat er bis jetzt gesammelt – die Seite eröffnet hat er ebenfalls kurz vor dem Start seiner Kampagne.

Für Kampagnenexperte Graf ist es eine Herausforderung, wenn eine Social-Media-Seite erst kurz vor der Wahl eröffnet wird: «Es ist sicher sinnvoller, ein Profil über eine längere Zeit zu entwickeln.» Andererseits seien gerade Wahlen eine gute Gelegenheit, den Schritt ins Netz zu wagen.

Parteilose nutzen weniger Social Media

SVP-Kandidat Mike Egger ist auf Instagram äusserst aktiv und zeigt sich dort unter anderem mit SVP-Präsident Albert Rösti, aber auch beim FC-St.Gallen-Match oder beim Kochen.

Besonders für unbekanntere Kandidaten könnte Social Media eine einfache Form sein, um Bekanntheit zu erlangen. Dennoch sind vom Grünen Patrick Ziltener, vom Parteifreien Andreas Graf und dem parteilosen Alex Pfister nur wenige Profile, die meistens auf privat gestellt sind, in den sozialen Netzwerken zu finden.

E-Mail ist wichtig

Für Kampagnenexperte Graf sind aber nicht nur die Social-Media-Profile entscheidend für den (digitalen) Erfolg. «Der digitale Briefkasten, also das E-Mail, ist immer noch sehr wichtig.» Das Mail gehöre auch für ältere Menschen zum Alltag. «Es ergibt darum Sinn, E-Mail-Adressen von potentiellen Wählern zu sammeln und diese gezielt zu informieren.»
veröffentlicht: 21. Januar 2019 05:34
aktualisiert: 21. Januar 2019 09:30
Quelle: tob

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