Kein Jassbach-Rekrut mehr im Spital - Durchfall in Bière VD

05.07.2019, 14:40 Uhr
· Online seit 05.07.2019, 08:39 Uhr
Die 50 Soldaten der Kaserne Jassbach BE, welche am Donnerstag wegen Magen-Darm-Beschwerden medizinisch behandelt werden mussten, habe alle die Spitäler wieder verlassen können.
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Wie Armeesprecher Daniel Reist am Freitagmittag auf Anfrage sagte, befinden sich nun alle am Donnerstag Erkrankten im Urlaub. «Wir sind sehr erleichtert», sagte Reist.

Am Donnerstagnachmittag waren in der Rekrutenschule für Elektronische Kriegsführung in Jassbach im Emmental plötzlich zahlreiche Rekruten und Vorgesetzte erkrankt. Sie litten teilweise an heftigem Erbrechen und Durchfall.

Sie wurden zur medizinischen Betreuung in zivile Spitäler und in militärärztliche Einrichtungen gebracht. Diese befinden sich in einem Gebiet, das laut Reist von St-Imier BE bis Altdorf UR reicht. Vier Armeeangehörige befanden sich sogar in einem kritischen Zustand.

Bereits in der Nacht auf Freitag konnten 35 Soldaten aus medizinischer Obhut entlassen werden. Bei den restlichen 15 war das bis Freitagmittag der Fall. Noch in der Nacht auf Freitag hob der Kanton Bern die Quarantäne über der Kaserne Jassbach auf, welche er zuvor verhängt hatte.

Die bisherigen Untersuchungen zur Ursache der Erkrankung schliessen einen Virus aus. Damit steht das Mittagessen vom Donnerstag im Fokus, wie Reis sagte. Verschiedene Ursachen kämen in Frage, etwa eine mangelhafte Verarbeitung oder eine Verschmutzung von aussen. Ein militärischer Untersuchungsrichter ist an der Arbeit.

Am Donnerstagmorgen befanden sich 330 Armeeangehörige in der Kaserne Jassbach in der Gemeinde Linden BE. Alle assen am Donnerstagmittag dasselbe. Ein Teil erkrankte, ein Teil nicht.

Die Rekrutenschule für Elektronische Kriegsführung hatte vor rund drei Wochen begonnen. Wie die Armee auf ihrer Webseite schreibt, verfügt die Kaserne Jassbach über ein Verpflegungszentrum, das für dreimal 450 Mahlzeiten pro Tag ausgelegt ist.

Auch auf dem Waffenplatz in Bière im Waadtland kämpfen Dutzende Rekruten mit Durchfallproblemen. Die Lage ist aber deutlich weniger schlimm als in Jassbach.

Nach Armeeangaben hatten sich in den vergangenen Tagen rund dreissig Rekruten mit Magen-Darm-Beschwerden gemeldet. Armeesprecher Stefan Hofer bestätigte am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht des Onlineportals blick.ch.

Mittlerweile gehe es den meisten Rekruten besser. Von den Betroffenen habe keiner das Spital aufsuchen müssen. 17 Rekruten befänden sich auf dem Zimmer und zwei auf der Krankenstation. Alle anderen seien wieder im Einsatz.

Eine virale Ursache könne ausgeschlossen werden. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Erkrankungen in Jassbach und Bière gibt, sei unklar. Die Untersuchungen seien im Gange.

veröffentlicht: 5. Juli 2019 08:39
aktualisiert: 5. Juli 2019 14:40
Quelle: SDA

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