«Sollten keine zu grossen Töne spucken»

20.07.2018, 18:04 Uhr
· Online seit 20.07.2018, 16:39 Uhr
Premiere für St.Gallens neuen Cheftrainer Peter Zeidler: Der Deutsche steht erstmals bei einem Meisterschaftsspiel an der Seitenlinie der Espen. Im Gepäck hat er elf Neuzugänge – laut Sportchef Sutter ist die Transferarbeit noch nicht abgeschlossen.
Laurien Gschwend
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«Ich fühle mich gut und bin gespannt, was wir hinkriegen», sagt Peter Zeidler einen Tag vor dem Saisonstart beim FC Basel. «Wir werden in aller Bescheidenheit dahin gehen. Mir ist es wichtig, vor dem Spiel keine zu grossen Töne zu spucken.» Natürlich, so Zeidler weiter, sei er ambitioniert, auch wenn der FC St.Gallen am Samstag nicht der Favorit ist. «Basel ist die beste Mannschaft der Schweiz. Wir müssen eine gute Leistung zeigen und etwas Glück haben, um Punkte zu holen.»

Wiss und Barnetta nicht im Aufgebot

In den vergangenen Wochen ist das Kader des FC St.Gallen um elf Spieler reicher geworden (zählt man die definitive Übernahme von Cedric Itten mit). Die letzten Neuzugänge stiessen erst diese Woche zur Mannschaft. Der Tunesier Slimen Kchouk und Axel Bakayoko, eine Leihgabe von Inter Mailand, werden deshalb gegen Basel noch nicht auflaufen. Alain Wiss ist am Samstag ebenfalls nicht im Aufgebot, wie Zeidler verrät. Weil er einen Trainingsrückstand hat, sei auch Barnetta «kein Thema» für das Kader am Samstag. Bei Nicolas Lüchinger wird sich kurzfristig zeigen, ob er fit für die Auswärtspartie ist – er war in den letzten Tagen krank.

Das ausführliche Videointerview mit Peter Zeidler:

Hefti als Captain – «nur logisch»

Fest steht eine andere Personalie: «So sicher wie das Amen in der Kirche wird Silvan Hefti Captain», sagt der 55-jährige Zeidler. Der St.Galler sei ein Stammspieler, habe trotz seines jungen Alters – er ist 20-jährig – eine grosse Erfahrung und komme aus der Gegend. «Die Wahl war für mich nur logisch», sagt der FCSG-Cheftrainer.

Zeidler hat sich zudem für Dejan Stojanović (25) als Stammgoalie entschieden. Er und Daniel Lopar (33) seien zwar beide auf einem ähnlichen Niveau, aber «Stojanović hat grösseres Potenzial, sich zu steigern». Dieses könne er nur entfalten, wenn er zum Spielen kommt. «Lopar hat das professionell zur Kenntnis genommen», berichtet Zeidler.

Kader etwas mehr als 20-köpfig

Kurz nach dem ersten Meisterschaftsspiel, am kommenden Donnerstag, steht für die Espen das erste Qualifikationsspiel für die Europa League an. Der norwegische Club Sarpsborg ist zu Gast im Kybunpark. Ein verhältnismässig grosses Kader zu haben, helfe dabei, länger als nur zwei Spiele europäisch mitzuspielen, meint Zeidler. Das Kader zähle derzeit etwas über 20 Spieler.

St.Gallens Sportchef Alain Sutter (50) sagt zur Grösse des Kaders: «Wir brauchen schon einige Spieler, um gut durch die Saison zu kommen, da es ja immer wieder Verletzte gibt.» Zu Beginn der Meisterschaft, besonders nach der kurzen Sommerpause, sei es normal, dass sich unter den neuen und bestehenden Spielern gewisse Automatismen einspielen müssen. «Die Leute spielen ja aber nicht erst seit gestern Fussball. Ich bin überzeugt, gegen Basel eine vernünftige Mannschaft zu sehen, wohl aber mit Steigerungspotenzial.»

Einen Favoriten unter den Neuzugängen hat Sutter nicht. «Ich freue mich auf jeden Einzelnen.» Auch nach elf Neuzugängen und zehn Abgängen hat er noch nicht genug von den Transfers. «Solange das Transferfenster offen ist, ist nichts definitiv abgeschlossen.»

Findet Zeidler eine Wohnung?

Fun Fact zum Schluss: Peter Zeidler nächtigt derzeit noch immer im Hotel – er hat bislang keine passende eigene Bleibe gefunden. «Das wird langsam zum Problem. Ich habe mir schon überlegt, auf den Campingplatz zu ziehen, hier ist der Sommer ja gut», scherzt der 55-Jährige. Er ist aber überzeugt, in St.Gallen bald eine Wohnung zu finden. «Wenn wir gewinnen, wird die Suche vielleicht etwas einfacher.»

Die Saisonstart-Medienkonferenz zum Nachschauen: 

Hier die Übersicht über alle Neuzugänge und Abgänge:

Neuzugänge

Slimen Kchouk, 24-jährig, Verteidiger (zuvor Club Africain und tunesische Nationalmannschaft)
Axel Bakayoko, 20-jährig, Stürmer (Ausgeliehen von Inter Mailand)
Vincent Sierro, 22-jährig, Mittelfeldspieler (Ausgeliehen vom SC Freiburg)
Dereck Kutesa, 20-jährig, Mittelfeldspieler (zuvor FC Basel)
Milan Vilotic, 31-jährig, Verteidiger (zuvor Grasshoppers Zürich)
Kekutah Manneh, 23-jährig, Stürmer (zuvor CF Pachuca)
Leonel Mosevich, 21-jährig, Verteidiger (ausgeliehen von Asociación Atlética Argentinos Juniors)
Nias Hefti, 18-jährig, Verteidiger (Bruder von Silvan Hefti; zuvor FC St.Gallen U21)
Majeed Ashimeru, 20-jährig, Mittelfeldspieler (ausgeliehen von Red Bull Salzburg)
Jordi Quintillà, 24-jährig, Mittelfeldspieler (zuvor Puerto Rico FC)

Cedric Itten, 21-jährig, Stürmer (definitive Übernahme vom FC Basel)

Abgänge

Jasper van der Werff, 19-jährig, Verteidiger (zu Red Bull Salzburg)
Danijel Aleksic, 27-jährig, Mittelfeldspieler (zu Yeni Malatyaspor)
Karim Haggui, 34-jährig, Verteidiger (Vertrag ausgelaufen; kein neuer Verein)
Nzuzi Toko, 27-jährig, Mittelfeldspieler (zu Al-Fateh)
Rúnar Már Sigurjónsson, 28-jährig, Mittelfeldspieler (nach Ausleihe zurück zu GC)
Yrondu Musavu-King, 26-jährig, Verteidiger (nach Ausleihe zurück zu Udinese Calcio)
Nico Krucker, 19-jährig, Goalie (Verletzung; kein neuer Verein)
Silvan Gönitzer, 21-jährig, Verteidiger (leihweise zum FC Rapperswil-Jona)
Adonis Ajeti, 21-jährig, Verteidiger (leihweise zum FC Chiasso)

Noah Blasucci, 19-jährig, Mittelfeldspieler (zum FC Vaduz)

Anpfiff des Spiels zwischen dem FC Basel und dem FCSG ist am Samstag um 19 Uhr. Dank des FM1Today-Livetickers und der Liveschaltungen bei Radio FM1 kannst du die Partie auch von zu Hause aus mitverfolgen. Wenn du beim Heimspiel der Espen gegen Sarpsborg vom Donnerstag, 26. Juli, dabei sein willst, kannst du hier Tickets kaufen.
veröffentlicht: 20. Juli 2018 16:39
aktualisiert: 20. Juli 2018 18:04

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