Spektakuläres Spiel

«Ein gewonnener Punkt» – FCSG und Lugano trennen sich 3:3

09.07.2020, 22:58 Uhr
· Online seit 09.07.2020, 19:55 Uhr
St.Gallen und die Young Boys sind in der Super League wieder punktgleich. Der FCSG musste sich in Lugano mit einem 3:3 begnügen. In beiden Halbzeiten verschliefen die Ostschweizer den Start, zudem schwanden wiederum die Kräfte.

Vor dem Gastspiel im Tessin stand die Frage im Raum, wie weit St.Gallens Kräfte im Titelrennen noch reichen. Während den ersten 20 Minuten tauchten in der Wärme Luganos noch ganz andere Fragen auf. Die St.Galler verschliefen den Start böse, hätten nach 90 Sekunden in Rückstand geraten können und taten es nach zehn Minuten auch. Doch sie kriegten die Kurve, führten 2:1 und 3:2 – und mussten in der 84. Minute durch eine Co-Produktion von Numa Lavanchy und Jonathan Sabbatini, Luganos Auffälligsten, den Ausgleich und in der Nachspielzeit fast noch einen vierten Gegentreffer hinnehmen.

Hefti und Görtler gesperrt

Durch das 3:3 liegen St.Gallen und die Young Boys nun wieder punktgleich vorne, wobei YB das bessere Torverhältnis vorweist. Erschwert wird St.Gallens Aufgabe im spannenden Titelrennen dadurch, dass die Mannschaft am Sonntag in Genf mit Silvan Hefti und Lukas Görtler zwei gelb-gesperrte Stammkräfte ersetzen muss. Beide handelten sich ihre Verwarnung in der turbulenten Schlussphase ein. Görtler hatte zuvor das 2:1 durch Victor Ruiz und das 3:2 durch Ermedin Demirović mit herrlichen Flanken aufgelegt.

Nach komplett verschlafener Startphase, in welcher sich die St.Galler von den Luganesi reihenweise überlaufen liessen und Yannis Letard beim 0:1 durch Sabbatini im eigenen Strafraum ein haarsträubender Fehlpass unterlief, schien Trainer Peter Zeidler mit einem frühen Wechsel und einem System-Eingriff die richtigen Korrekturen vorgenommen zu haben. Zeidler nahm Letard bereits in der 23. Minute vom Platz, brachte André Ribeiro für die vorderste Position im Mittelfeld und zog Betim Fazliji in die Innenverteidigung zurück.

Ausgleich nach wenigen Sekunden

Von da an hatte die Partie einen anderen Charakter. Mit seiner ersten Aktion, einem Vorstoss über links und dem Pass in den Strafraum, kreierte Ribeiro sogleich die Szene, die zum Foulpenalty und Ausgleich führte. Noch vor der Pause stellte Ruiz auf 2:1, und es liess sich bilanzieren, dass die Führung nicht gestohlen war. Auch den Start zur zweiten Halbzeit verschliefen die St.Galler allerdings. Nach nur 14 Sekunden glich Alexander Gerndt per Lupfer-Kopfball aus, und nach zuvor drei Siegen mit einem Tor Differenz stand diesmal am Ende ein 3:3.

«Wir hätten mehrfach gewinnen können»

Auf die Frage, ob der FCSG denn nun einen Punkt gewonnen oder zwei verloren habe, antwortet Peter Zeidler gegenüber Teleclub: «Wir hätten verlieren können, wenn der Freistoss am Schluss reingegangen wäre, wir hätten aber auch mehrfach gewinnen können.» St.Gallen sei phasenweise «sehr dominant gewesen». «Lugano ist ein gefährlicher Gegner, somit ist es ein gewonnener Punkt.»

Defensiv-Spezialist Betim Fazliji – auch «Glücks-Betim» genannt – sagt: «Ich hätte heute sehr gerne einen Sieg nach Hause genommen, aber wir nehmen auch den Punkt mit. Wir haben keine Zeit, lange über das Spiel nachzudenken.»

Nächstes Spiel in Genf

Alles in allem sei er stolz auf seine Jungs, so Zeidler. «Dreimal schlafen, dann sind wir schon wieder dran im schönen Genf.» Am Sonntag, 16 Uhr, ist der FCSG bei Genf Servette zu Gast, das Spiel gibt's wie immer im Liveticker auf FM1Today.

(sda/red.)

Der Liveticker zum Nachlesen

veröffentlicht: 9. Juli 2020 19:55
aktualisiert: 9. Juli 2020 22:58
Quelle: FM1Today