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Tierwohl und Nachhaltigkeit: Das musst du über die Fleischproduktion in der Schweiz wissen

Schweizer Fleisch

Tierwohl und Nachhaltigkeit: Das musst du über die Fleischproduktion wissen

02.07.2024, 15:14 Uhr
· Online seit 01.07.2024, 00:00 Uhr
Die Schweiz hat eine lange Tradition in der Nutztierhaltung und bietet ideale Bedingungen dafür. Strenge Gesetze und ein geeignetes Klima fördern eine naturnahe Produktion von hochwertigem Fleisch. Vom Weidetier bis zum Teller wird Wert auf den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen gelegt, wobei artgerechte Haltung und Nachhaltigkeit heutzutage im Vordergrund stehen.

Haben es Nutztiere in der Schweiz besser als Tiere im Ausland?

Die Schweiz hat eines der strengsten Tierschutzgesetze der Welt. Und dessen Einhaltung wird streng kontrolliert. Das Tierschutzgesetz beinhaltet unter anderem, dass kein Tier ungerechtfertigt Schmerz, Leid oder Schaden erleiden darf. Im Gegensatz zu einigen Nachbarländern ist beispielsweise das Coupieren von Schweinen und Hühnern strafbar, und die Batteriehaltung von Legehennen seit 1992 verboten. Auch bei Tiertransporten gelten in der Schweiz die weltweit strengsten Vorschriften.

Wie artgerecht ist die Nutztierhaltung in der Schweiz?

Zusätzlich zu dem strengen Tierschutzgesetz fördert der Staat Programme, um die Haltung von Nutztieren tierfreundlicher zu machen. So zum Beispiel die Programme «Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme (BTS)» oder «Regelmässiger Auslauf im Freien (RAUS)».
RAUS gewährleistet eine Haltung, bei der Tiere im Sommer und Winter freien Auslauf auf Weiden oder in einem Laufhof haben.
Bei BTS werden Tiere in Gruppen gehalten. Rinder und Schweine bewegen sich in einem Laufstall mit viel Licht und haben eine Liegefläche mit Streu zur Verfügung.

Wie sieht es in der Schweiz mit artgerechtem Futter aus?

Auch hier gibt es wieder klare Vorschriften. Nutztiere in der Schweiz erhalten streng kontrolliertes Futter. Die Wiederkäuer bekommen hauptsächlich heimisches Raufutter – also Gras und Heu – und nur wenig Kraftfutter. Weiter beinhaltet das Futter in der Schweiz keine gentechnisch veränderten Organismen oder Tiermehl.

Wobei auch der Import streng überprüft wird. Soja, welches das Kraftfutter beinhaltet, stammt aus verantwortungsbewusstem Anbau und davon mehr als die Hälfte aus Europa.

Wie viel Wert legt die Schweiz auf eine umweltgerechte Landwirtschaft?

Wobei wir beim nächsten Thema sind. Neben einer artgerechten Tierhaltung, fordert der Bund einen schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Somit hat die Schweiz auch im Bereich der umweltgerechten Landwirtschaft hohe Standards.

Einer davon ist der Ökologische Leistungsnachweis (ÖLN). Landwirtinnen und Landwirte, die diesen Nachweis erbringen, werden vom Staat finanziell unterstützt.

Die staatlichen Auflagen regeln:

  • die Tierhaltung
  • den Einsatz von Dünger
  • den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
  • die Pflege von Biodiversitätsflächen 
  • den Boden- und Gewässerschutz

Darüber hinaus fördert die Schweiz gezielt:

  • die Artenvielfalt
  • besonders tierfreundliche Bedingungen bei der Tierhaltung
  • die nachhaltige Nutzung der Sömmerungsgebiete

In der Schweiz wird heute zu 98 Prozent nach dem ÖLN produziert.

Was ist besser: tierische oder pflanzliche Proteine?

Kommt das Fleisch nach einer qualitativen Produktion auf den Teller, kann es zu einer optimalen Ernährung beitragen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Proteine, die unter anderem dafür sorgen, dass unsere Muskeln stark bleiben. Proteine finden sich im Fleisch und in einigen Pflanzen.

Der Schweizer Ernährungswissenschaftler Dr. Paolo Colombani erklärt: «Unser Körper braucht nachweislich weniger Proteine, wenn sie aus tierischen Quellen stammen. Der Grund: Sie sind hochwertiger und besser verdaulich als pflanzliche Proteine.» Wobei bei der Ernährung gelte: Je vielfältiger die Wahl, umso besser. Insgesamt betrachtet müssen bei pflanzlichen Lebensmitteln mindestens doppelt so viele Proteine konsumiert werden, damit die gleiche Menge erreicht wird.

Wozu braucht der Mensch diese Proteine?

Proteine, auch Eiweisse genannt, sind essenziell für den Körper und spielen eine wichtige Rolle für Muskeln, Organe, Haut, Haare und die Psyche. Aminosäuren sind ihre Bausteine. Eine ausreichende Proteinzufuhr ist besonders bei Babys, Kindern und während des Abnehmens wichtig. Eine proteinreiche Ernährung, verbunden mit einer Reduktion von Kohlenhydraten, fördert den Fettabbau im Körper.

(red.)

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veröffentlicht: 1. Juli 2024 00:00
aktualisiert: 2. Juli 2024 15:14
Quelle: PilatusToday