Ambühl: «Es gab keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken»

10.05.2017, 20:56 Uhr
· Online seit 10.05.2017, 20:48 Uhr
Andres Ambühl bestreitet in Paris seine 14. WM und ist mit drei Toren bisher der treffsicherste Schweizer. Die Mannschaft habe sich bisher von Spiel zu Spiel gesteigert, sagt er im Interview.
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Auf Ambühl ist stets Verlass. Der Stürmer des HC Davos traf beim 3:0-Sieg gegen Weissrussland bereits zum dritten Mal an diesem Turnier, so oft wie kein anderer in seinem Team. Erfolgreicher war Ambühl bislang einzig 2010 in Deutschland, als ihm vier Tore gelangen. Sonst schoss er nie mehr als zwei Treffer an einer WM.

Ginge es nach ihm, wäre nun keine zweitägige Pause nötig, obwohl die Schweizer mit vier Partien in fünf Tagen eine intensive Phase hinter sich haben. «Es macht ja Spass», so Ambühl. Im Interview zieht der Bündner eine Zwischenbilanz.

Andres Ambühl, Ihr habt zum zweiten Mal nach einer Enttäuschung eine Reaktion gezeigt. Es scheint, als könnte die Mannschaft gut mit Rückschlägen umgehen, oder?

Ambühl: «Bis jetzt war das so. Wir hatten allerdings auch keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Auch gegen Slowenien (5:4 n.P. nach 4:0-Führung) und Frankreich (3:4 n.P.) spielten wir nicht wirklich schlecht. Die Leistung und der Einsatz stimmten.»

War es einfach, sofort wieder den Fokus zu finden? Die Erholungszeit für das Spiel gegen Weissrussland war ja extrem kurz.

«Ich denke schon. Es freute sich jeder, dass es nach der Partie gegen Frankreich schnell weiterging. Jeder war heiss, eine Reaktion zu zeigen. Das machten wir heute.»

Von aussen gesehen hattet Ihr die Partie gegen Weissrussland komplett im Griff. Hat es sich auf dem Eis auch so angefühlt?

«Ja. Wir entwickelten vorne viel Druck, und hinten spielten wir ziemlich clever. Es ist wichtig, die Geduld zu behalten, bis die Tore kommen. Das gelang uns heute ziemlich gut.»

Das wegweisende 1:0 schoss Reto Schäppi in Powerplay, das bisher an diesem Turnier nicht zu Euren Stärken gehörte. War es diesbezüglich ein Schritt vorwärts?

«Ehrlich gesagt fand ich, dass das Powerplay auch in den ersten Spielen nicht schlecht aussah. Der Ertrag stimmt bislang einfach nicht. Logisch müssen wir am Überzahlspiel arbeiten, aber wenn wir so weitermachen, dann werden die Tore schon fallen.»

Wie stufen Sie ganz allgemein die bisherigen Leistungen ein?

Ambühl: «Logisch hätten wir gerne zwölf und nicht nur neun Punkte auf dem Konto. Allerdings war die Spielweise über die vier Partien gesehen nicht schlecht. Es gibt sicher noch ein paar Punkte, die wir verbessern müssen. Wir steigerten uns aber von Spiel zu Spiel. Nun müssen wir schauen, dass es nach der Pause so weitergeht.»

Sie treffen nun mit Kanada, Finnland und Tschechien noch auf die in der Weltrangliste höher klassierten Mannschaften. Wie stufen Sie die Ausgangslage bezüglich dem Erreichen der angestrebten Viertelfinals ein?

«Es ist klar, dass wir noch Punkte benötigen, um das zu wissen, muss man kein Genie in Mathematik sein.»

Zumindest Finnland und Tschechien scheinen in Reichweite zu sein. Sehen Sie das auch so?

«Wenn wir clever agieren, unser Spiel durchziehen und in der Defensive gut stehen, dann sind diese Gegner sicher schlagbar. Wir müssen ja auch noch Punkte holen.»

veröffentlicht: 10. Mai 2017 20:48
aktualisiert: 10. Mai 2017 20:56
Quelle: SDA

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