Die Vorbereitung war für Timea Bacsinszky nach dem Gewinn der Silbermedaille im Olympia-Doppel alles andere als ideal. Umso besser passte die erste Gegnerin. Die 26-jährige Witalja Djatschenko aus Sotschi hat in diesem Jahr erst zwei Turniere bestritten und ist aktuell nur die Nummer 677 der Welt. Ein perfekter Einstieg ins Turnier also für Bacsinszky, nachdem sie nach Rio noch einige Tage mit einer Virusinfektion flach gelegen hatte.
Djatschenko spielte ungefähr so, wie es ihrem derzeitigen Ranking entspricht: harmlos und fehlerhaft. Die ehemalige Top-100-Spielerin war der 27-jährigen Waadtländerin in jeder Beziehung unterlegen und konnte sie nie auch nur ansatzweise fordern. Nach nur 62 Minuten beendete Bacsinszky ihren Arbeitstag mit einem Stoppball beim zweiten Matchball zum 6:1, 6:1.
Der einfache Auftakt kam ihr nicht nur wegen der hektischen letzten Wochen zupass, sondern auch, weil das US Open nicht zu ihren bevorzugten Turnieren gehört. Bei der achten Teilnahme steht die Lausannerin erst zum vierten Mal in der 2. Runde. Selbst im letzten Jahr, wo sie sonst so überzeugend auftrat, scheiterte sie im New Yorker Stadtteil Queens bereits in der Startrunde. Sie habe nicht recht gewusst, was auf sie zukomme, gab Bacsinszky zu. «Ich bin natürlich sehr zufrieden, wie es gelaufen ist.» Bei 100 Prozent sei sie noch nicht. «Aber ich bin auf gutem Weg.»
In die 3. Runde hat sie es auf der Anlage von Flushing Meadows überhaupt erst einmal geschafft - vor acht Jahren. Diesmal steht der Nummer 15 der Welt auf dem Weg dahin die in Usbekistan geborene Amerikanerin Varvara Lepchenko (WTA 68) im Weg. Die 30-jährige Linkshänderin wehrte gegen die in der Weltrangliste weit zurückgefallene Chinesin Shuai Peng (WTA 259), Bencic-Bezwingerin und US-Open-Halbfinalistin von 2014, vier Matchbälle ab und setzte sich nach fast zweidreiviertel Stunden 4:6, 7:6 (11:9), 6:3 durch. Die bisher einzige Begegnung mit Lepchenko verlor Bacsinszky vor sechs Jahren in Sydney in zwei Sätzen.