Borussia Dortmund und das verbotene K-Wort

02.11.2017, 11:38 Uhr
· Online seit 02.11.2017, 11:08 Uhr
Borussia Dortmund sucht weiter nach der Form der ersten Saisonwochen. Das 1:1 gegen APOEL Nikosia taugt nicht als Mutmacher für den Bundesliga-Gipfel am Samstag gegen Bayern München.
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Verunsichert, verkrampft, verärgert - Borussia Dortmund geht unter denkbar schlechten Voraussetzungen in das Spitzenspiel am Wochenende gegen die Bayern. Das blamable 1:1 in der Champions League gegen Aussenseiter APOEL Nikosia hinterliess bei allen Beteiligten sichtbare Wirkung. Zumindest in einer Hinsicht konnte Trainer Peter Bosz dem neuerlichen Rückschlag seines Teams etwas Positives abgewinnen: «Vielleicht kommt das Spiel gegen die Münchner zum richtigen Moment. Vielleicht erwartet man weniger von uns.»

In der derzeitigen Form ist der BVB wahrlich kein ernstzunehmender Kontrahent für den Titelverteidiger und Bundesliga-Tabellenersten. In der ersten Enttäuschung über den schlechtesten Champions-League-Start der Vereinsgeschichte mit nur zwei Punkten aus vier Spielen rutschte Marcel Schmelzer in einem Sky-Interview das Wort «Krise» heraus. Nach kurzem Innehalten sprach der BVB-Captain stattdessen lieber von «einer schlechte Phase». Denn das K-Wort steht bei der Vereinsführung trotz des anhaltenden Negativtrends weiterhin auf dem Index. «Wir dürfen nicht die Köpfe hängen lassen und nicht anfangen, zu viel nachzudenken», empfahl Schmelzer.

Trotz des deutliches Plus bei Torschüssen und Ballbesitz blieb die erhoffte Trendwende aus. Daran konnte auch die Führung durch Raphael Guerreiro (29.) nichts ändern. Der Ausgleich der bis dahin harmlosen Zyprer versetzte den BVB zu Beginn der zweiten Halbzeit in einen Schockzustand. «Das brauchen wir nicht schönreden. Das ist nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Aus so vielen Chancen und so viel Ballbesitz müssen wir mehr machen», bekannte Mario Götze. Nachdenklich fügte der Weltmeister an: «Wir haben das Momentum nicht auf unserer Seite. Es wird am Samstag entscheidend sein, dass wir den Willen wieder auf den Platz kriegen.»

Stellvertretend für die Talfahrt der Borussia mit zuletzt nur einem Sieg aus sechs Pflichtspielen steht Pierre-Emerick Aubameyang. Zum vierten Mal in Serie blieb der Torjäger ohne Treffer. Bosz nahm ihn in Schutz: «Ein Stürmer, der einige Wochen nicht trifft, denkt nach. Er hat derzeit auch kein Glück. Das kommt aber wieder.»

Nach dem zweiten 1:1 gegen Nikosia ist selbst der Trostpreis Europa League in Gefahr, weil der direkte Vergleich mit dem international zweitklassigen Gegner nicht gewonnen werden konnte. Nur dank der um zwei Treffer besseren Tordifferenz rangiert der BVB weiter auf Rang 3. Bosz vermied harsche Kritik an seiner abermals enttäuschenden Mannschaft: «Wir sind da zusammen drin und kommen da auch zusammen wieder raus. Ich muss den Spielern das Vertrauen zurück geben.»

veröffentlicht: 2. November 2017 11:08
aktualisiert: 2. November 2017 11:38
Quelle: SDA

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