EM-Qualifikation

Dänemark unter Zugzwang

11.10.2019, 21:55 Uhr
· Online seit 11.10.2019, 20:05 Uhr
Gastgeber Dänemark steht am Samstag in Kopenhagen gegen die Schweiz unter Zugzwang. Für Trainer Age Hareide ist es das grösste Spiel seit dem Achtelfinal-Out an der WM 2018 in Russland.
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Die Bilanz ist phänomenal. Seit 22 Pflichtspielen ist Dänemark unbesiegt, die letzte Niederlage - mit Ausnahme eines Testspiels gegen die Slowakei - ist drei Jahre her, als man in der WM-Qualifikation Montenegro 0:1 unterlag. «Das zeigt, wie stark diese Mannschaft ist», sagte Trainer Age Hareide am Tag vor dem Duell mit der Schweiz. An der WM 2018 scheiterten die Dänen in den Achtelfinals gegen Kroatien erst im Penaltyschiessen. In der Nations League schafften sie im letzten Herbst den Aufstieg in die Liga A.

Trotz der Erfolgsserie herrscht im Land des Sensation-Europameisters von 1992 in der Öffentlichkeit kein Euphorie. Zu pragmatisch, zu unspektakulär, zu wenig dynamisch spielt die Mannschaft - und dies trotz eines Christian Eriksen, dem Spielmacher von Tottenham Hotspur, der sich derzeit allerdings in einer Formkrise befindet. Die Zeiten von «Danish Dynamite» sind lange her.

Vor allem in der Offensive harzt es, trotz der 14 Treffer in den Spielen in der Schweiz (3:3), zuhause gegen Georgien (5:1) und in Gibraltar (6:0). Zu viel hängt von Eriksen ab, neben Yussuf Poulsen fehlt ein Stürmer auf internationalem Top-Niveau. Der einst als kommender Superstar gepriesene Kasper Dolberg versucht bei Nice seine Karriere neu zu lancieren. Der 20-jährige Jonas Wind vom FC Kopenhagen fällt mit einer Knieverletzung für den Rest der Saison aus.

Entspannte Atmosphäre

Das Herz der Mannschaft bildet die Achse mit Torhüter Kasper Schmeichel, Captain Simon Kjaer, Thomas Delaney und Eriksen. Sie gehören dem Spielerrat an, sie sind Ansprechpartner für den Verband, sie regulieren das Klima innerhalb der Mannschaft. «Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Dänen ist auch für skandinavische Verhältnisse aussergewöhnlich», sagte Hareide. «Sie kreieren eine gute Atmosphäre, sind entspannt und geniessen die Situation. Das gibt Energie.»

Der Norweger, der 2020 von Kasper Hjulmand abgelöst wird, sitzt am Samstag wieder auf der Bank, nachdem er die beiden Spiele im September in Gibraltar (6:0) und in Georgien (0:0) wegen einer Infektion als Folge einer Knieoperation verpasst hat. Der Auftritt in Tiflis war mehr als dürftig und bringt die Dänen unter Zugzwang. Im Fall einer Niederlage gegen die Schweiz steht die Dansk Boldspil-Union mit dem Rücken zur Wand. «Es ist das grösste Spiel für uns seit der WM», sagte Hareide. «Aber wir kennen den Weg zum Sieg.»

veröffentlicht: 11. Oktober 2019 20:05
aktualisiert: 11. Oktober 2019 21:55
Quelle: sda

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