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Das Sportjahr 2019 brachte der Schweiz 157 Medaillen

25.12.2019, 11:56 Uhr
· Online seit 25.12.2019, 11:50 Uhr
Zum ersten Mal überhaupt ein Schwinger und erstmals seit 20 Jahren eine Leichtathletin gewannen die Sportler-Ehrungen des Jahres 2019. Das Sportjahr kann als guter Jahrgang bezeichnet werden.
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Christian Stucki gewann mit fast 35 Jahren das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Zug. Mujinga Kambundji stiess im Sprint in die Weltklasse vor, holte WM-Bronze über 200 m und wurde als erste Leichtathletin seit Anita Weyermann wieder Sportlerin des Jahres.

An Welt- und Europameisterschaften holten Schweizer Athleten 157 Medaillen. Erst dreimal holte die Schweiz noch mehr Medaillen, am meisten 2007 und 2009 mit 161. An Weltmeisterschaften holte die Schweiz 32 Goldmedaillen, allerdings nur 7 in olympischen Disziplinen.

Roger Federer, der Schweizer Übersportler, hätte wieder alle in den Schatten stellen können, wenn er im längsten Wimbledon-Final der Geschichte einen seiner zwei Matchbälle bei eigenem Aufschlag gegen Novak Djokovic verwertet hätte. So aber blieb «King Roger» ohne Grand-Slam-Titel. In Dubai, Miami, Halle und Basel feierte er die Turniersiege Nummern 100 bis 103. Einzig Jimmy Connors, der bis 43 spielte, gewann noch mehr Titel (109). Als junger, aufstrebender Profi sagte Federer einst, er werde sicher nicht so lange Tennisspielen wie Connors. Nächsten Sommer feiert Federer an den Sommerspielen in Tokio aber schon den 39. Geburtstag.

Natürlich wimmelte es auch 2019 von grossartigen Leistungen: Freestyler Fabian Bösch wurde Weltmeister im «Big Air», einer Disziplin, die in Nordamerika Massen mobilisiert. Der Schwimmer Jérémy Desplanches gewann WM-Silber über 200 m Lagen und weckte Hoffnungen für Olympia. Beat Feuz bestätigte sich als schnellster Speed-Skifahrer der Gegenwart, holte erneut den Abfahrts-Weltcup, gewann aber nur eine Abfahrt (Beaver Creek). Nino Schurter gewann auf dem Mountainbike erneut die WM und den Weltcup - aber immer öfter stand er auch im Schatten des Holländers Mathieu van der Poel, der auch auf der Strasse für Furore sorgte.

Bei den Frauen brillierte neben Kambundji primär die Tennisspielerin Belinda Bencic. Sie gewann die Turniere in Dubai und Moskau, kehrte nach drei Jahren wieder in die Top 10 zurück, besiegte alle Topspielerinnen mindestens einmal und erreichte am US Open und am Masters die Halbfinals. Wenn in Form, dann ist Bencic schon im neuen Jahr in der Lage, auch Grand-Slam-Turniere zu gewinnen. Die Curlerinnen um Skip Silvana Tirinzoni triumphierten an der Weltmeisterschaft.

Nicht nur Grosserfolge und Siege und Rekorde prägten aber das Sportjahr 2019. Aus Sauber wurde «Alfa Romeo Racing». Das Gütesiegel Sauber verschwand nach 26 Jahren aus der Formel 1. Im Juni kamen 130'000 Zuschauer an den Formel-E-GP in Bern, dennoch steht in den Sternen, wann das nächste grosse Autorennen in der Schweiz gestartet wird. Weder in Bern noch in Zürich ist die Formel E derzeit willkommen.

A propos Zürich: Die Fussballsektion der Grasshoppers stieg nach 70 Jahren auf schmähliche Art ab. Mit Servette kehrte dagegen ein Traditionsklub in die oberste Liga zurück. Zu einem Highlight kam es in der Barrage um den letzten Platz in der Super League: Neuchâtel Xamax verlor gegen den FC Aarau das Hinspiel auf der Maladière 0:4, gewann das Rückspiel aber mit dem gleichen Ergebnis und verteidigte im Penaltyschiessen den Platz in der NLA doch noch mit Erfolg.

Undramatisch verlief dagegen die Titelentscheidung: Die Young Boys holten den Titel noch überlegener und nochmals zwei Wochen früher als 2018. Am Ende stellte YB auch einen Punkterekord auf. International scheiterten die Berner aber sowohl in der Champions-League-Qualifikation wie in der Gruppenphase der Europa League.

Weil im Eishockey der SC Bern den Playoff-Final gegen Zug gewann, ging zum erst dritten Mal in der Geschichte (nach YB/SCB 1959 und FCZ/GC Eishockey 1966) der Titel in beiden grossen Publikumssportarten in die gleiche Stadt.

Bei den wichtigsten Nationalteams gab es Licht und Schatten. Die Fussballer qualifizierten sich zum vierten Mal in Folge aus eigener Kraft für eine EM- oder WM-Endrunde, ringen aber weiter um die uneingeschränkte Sympathie der Fans. Am Finalturnier der ersten Nations League blieb den Schweizern nach Niederlagen gegen Portugal und England der 4. Platz. Die Eishockey-Nationalmannschaft führte im WM-Viertelfinal gegen Kanada bis 0,4 Sekunden vor Schluss mit 2:1 und verlor noch 2:3 nach Verlängerung. Das Unterfangen «Let's make History!» wollen die «Eisgenossen» nun im Mai 2020 an der Heim-WM in Zürich und Lausanne erfolgreich abschliessen. Das Handball-Nationalteam schliesslich schaffte im Juni zum ersten Mal seit 16 Jahren die Qualifikation für eine Endrunde, die Handball-EM 2020.

veröffentlicht: 25. Dezember 2019 11:50
aktualisiert: 25. Dezember 2019 11:56
Quelle: sda

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