Der Unterschied hiess Messi

02.05.2019, 11:11 Uhr
· Online seit 02.05.2019, 10:57 Uhr
Lionel Messi hat wieder einmal den Unterschied gemacht und den FC Barcelona in der Champions League klar auf Finalkurs gebracht. Zu selbstsicher wollen sich die Katalanen aber nicht geben.
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Barcelona will sich trotz des 3:0-Heimsieges am Mittwoch gegen Liverpool nicht in Sicherheit wiegen. Zu frisch sind die Erinnerungen an das vergangene Jahr, als im Viertelfinal nach einem 4:1 zu Hause mit einer 0:3-Pleite bei der AS Roma das Aus gekommen war.

«Wir werden nicht übervorsichtig nach Liverpool fahren, aber die Erfahrung muss etwas wert sein», meinte Barcelona-Trainer Ernesto Valverde. «Wir haben gesehen, mit welcher Geschwindigkeit Liverpool spielen kann. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir es uns nicht leisten können, zu selbstsicher zu sein. Das Duell ist noch immer offen, wir sind noch nicht durch.»

Tatsächlich war Liverpool selbst in Barcelona über weite Strecken die tonangebende Mannschaft, belohnte sich für eine couragierte Leistung aber nicht einmal mit dem einen so wichtigen Auswärtstor. «Das macht es um einiges schwieriger», weiss Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. «Wir haben noch eine Chance, es ist Fussball - aber vor diesem Abend war die Chance um einiges grösser.»

An der Leistung hatte Klopp nichts auszusetzen. «Ich war komplett zufrieden, wie wir gespielt haben. Wir haben Chancen gehabt und ihnen Probleme bereitet.» Am Ende musste Liverpool aber anerkennen, keinen Messi in den eigenen Reihen zu haben. Klopp: «Er ist ein Weltklassespieler, aussergewöhnlich. Ich bin ein grosser Bewunderer von ihm.» Mittelfeldspieler James Milner ergänzte: «Du kannst ihn nicht 90 Minuten ausschalten, dafür hat er zu viel Qualität.»

Und so war es Messi, der in der Schlussphase mit einem Doppelpack vielleicht schon für eine Vorentscheidung sorgte. Vor allem sein Freistoss zum 3:0 verzückte die Fussball-Welt. «Wir haben einen grossen Vorteil, aber es ist noch nicht definitiv. Wir spielen noch in einem sehr schwierigen Stadion», sagte der Argentinier über das Rückspiel nächsten Dienstag in Anfield.

Leicht verärgert zeigte sich Messi ob der Pfiffe der Barça-Fans für seinen Teamkollegen Philippe Coutinho. Der Brasilianer wird in Barcelona nach seinem 135-Millionen-Euro-Transfer von Liverpool im Januar 2018 zusehends als Flop angesehen. «Wir sind in einem entscheidenden und sehr schönen Moment. Es ist nicht der Moment, um irgendjemanden zu kritisieren», betonte Messi. «Es ist der Moment, in dem wir uns alle unterstützen müssen. Wir müssen geeinter auftreten als jemals zuvor. Das haben wir schon zu Saisonbeginn gesagt.»

Ziel ist das dritte «Triple» der Vereinsgeschichte nach 2009 und 2015. Den Meistertitel hat Barcelona bereits auf sicher, der Cupfinal gegen Valencia wartet am 25. Mai. Eine Woche später will man auch den Titel in der Champions League zurück nach Katalonien holen. Messi: «Es sind nicht mehr viele Spiele. Uns bleiben drei Finals, und alle gemeinsam werden wir es schaffen.»

Der erste «Final» steigt in Anfield. Noch keines der drei bisherigen K.o.-Duelle mit Liverpool hat Barça für sich entschieden. Die Ausgangsposition ist diesmal aber ungleich besser als jemals zuvor. Um wie im Vorjahr ins Endspiel einzuziehen, benötigt Liverpool ein kleines Wunder. Aufgegeben hat Klopp aber noch nicht. «Spielen werden wir schon nochmal», sagte der Deutsche mit einem Augenzwinkern.

veröffentlicht: 2. Mai 2019 10:57
aktualisiert: 2. Mai 2019 11:11
Quelle: SDA

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