Erfolgreicher Titelverteidiger am Ironman Switzerland

21.07.2019, 18:20 Uhr
· Online seit 21.07.2019, 15:59 Uhr
Jan van Berkel verteidigt seinen Titel am Ironman Switzerland mit einer souveränen Leistung erfolgreich. Der 33-jährige Zürcher Unterländer setzte sich beim vorerst letzten Ironman in Zürich vor Landsmann Sven Riederer und dem Franzosen Cyril Viennot durch.
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Der neunfache Ironman-Switzerland-Sieger Ronnie Schildknecht beendete den Wettkampf über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen im 5. Rang.

Van Berkel kontrollierte das Rennen von Beginn an und und hielt sich stets in der Spitzengruppe auf oder führte das Feld selbst an. Im Laufen setzte er sich schon kurz nach dem ersten Streckenviertel von Sven Riederer, dem letzten Konkurrenten um den Sieg, ab und lief ungefährdet seinem zweiten Ironman-Titelgewinn in Zürich entgegen. Im Ziel wies er 7:03 Minuten Vorsprung auf Riederer auf. Viennot verlor 13:59 Minuten auf den Gewinner.

Für Van Berkel spielte es keine Rolle, dass er heuer vor Zürich teilweise auch verletzungsbedingt noch keine Topresultate vorweisen konnte. «Das Selbstvertrauen holte ich mir aus gut verlaufenen Trainings.»

Van Berkel machte in Zürich einen Lernprozess durch, nachdem er 2012 als Zweiter debütiert hatte, folgte erst im Vorjahr der nächste Schritt zum Champion. Und nun das Meisterstück mit der Bestätigung. «Mittlerweile bin ich in jeder Beziehung als Athlet besser geworden. Es macht einen Unterschied, ob ich die Pace durchlaufen kann oder im Seefeld im Kies liege.»

Sven Riederer, der Olympia-Dritte von 2004 in Athen, realisierte bei seinem Abschieds-Wettkampf in Zürich als Zweiter sein wertvollstes Langdistanz-Resultat. In Zürich wurden zwei Startplätze für das Profifeld der Männer für Hawaii verteilt.

Da Riederer den Ironman Zürich als sein Abschiedsrennen bestätigte und in einer Ziellinien-Zeremonie auch zum Karriere-Abschluss geehrt wurde, wird der zweite Slot bei der entsprechenden Verteilung weitergegeben.

Der drittklassierte Viennot wird diesen als erster Nachrücker annehmen. Für Riederer ist dies in Ordnung so: «Ursprünglich wollte ich schon noch bis Hawaii machen. Doch der Rahmen hier in Zürich stimmte. Auch wegen einer beruflichen Neuorientierung wäre es schwierig gewesen, nochmal soviel zu trainieren, um in Hawaii wettbewerbsfähig zu sein.»

Er sei auch deshalb so gut gewesen, da es seine letzten Laufkilometer waren und er mittlerweile auch müde vom Triathlon sei. Riederer war froh um die Aussicht, dass sich das Karriere-Ende in Sichtweite befand. «Schliesslich wurde es auch zu meinem persönlichen Highlight, die erste der vier Laufrunden zusammen mit Jan zu laufen», betonte der 38-jährige Zürcher.

Ruedi Wild, im Vorjahr an der Ironman-WM auf Hawaii im 14. Rang noch der bestklassierte Schweizer Mann, gab wegen eines Raddefekts schon auf den ersten Radkilometern auf.

Der Ironman Switzerland wird ab 2020 in Thun ausgetragen. Dort wird es im Gegensatz zu Zürich wieder ein Profifeld der Frauen geben, dafür erst 2021 wieder eines der Männer. Der darauf angesprochene Van Berkel meinte: «Soweit in die Zukunft schauen will ich jetzt nicht. Es ist erstmals ein Genuss für mich, dass ich in Zürich die Nummer 1 war und von diesem Rennen so Abschied nehmen konnte.»

Die Berner Oberländer konnten den Ironman-Switzerland-Veranstaltern ein mehrjähriges Engagement bieten. Deshalb wird der Event nun mindestens bis 2024 in Thun ausgetragen. In Zürich war die Veranstaltung seit 1997 beheimatet. «Mit Zürich verband mich so viel. Ich habe am Ironkids-Wettkampf teilgenommen, lernte bei einer Aufgabe meine Frau (die ehemalige Eiskunstlauf-Europameisterin Sarah Meier - Red.) kennen und feierte meine bislang grössten Siege», bilanziert van Berkel.

Van Berkel ist nach Philipp Koutny, der Fünfter an der Ironman-EM in Frankfurt war, der zweite Schweizer Profi-Athlet, der sich für die Ironman-WM vom 12. Oktober auf Hawaii qualifiziert hat. Bei den Frauen sind aus Schweizer Sicht Titelverteidigerin Daniela Ryf, Caroline Steffen, Imogen Simmonds und Emma Bilham am Saisonhöhepunkt dabei.

veröffentlicht: 21. Juli 2019 15:59
aktualisiert: 21. Juli 2019 18:20
Quelle: SDA

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