Quelle: SRF Sport / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
Unterschiedlicher hätte die Vorgeschichte der beiden Schweizer nicht sein können. Hier der gestandene Marathon-Läufer Abraham, der zwei Tage vor seinem 42. Geburtstag letztmals auf der grossen Bühne, im Zeichen der fünf Ringe zum dritten Mal antrat. Vor acht Jahren bei den Spielen in Rio de Janeiro hatte der gebürtige Eritreer mit Rang 7 geglänzt, vor drei Jahren in Tokio zwangen ihn Atemprobleme zur Aufgabe.
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Dort der achtfache Orientierungslauf-Weltmeister Kyburz, der erst vier Monate zuvor ebenfalls in Paris seinen ersten Wettkampf über die 42,195 Kilometer bestritten hatte. Er hatte das ambitiöse Projekt in Zusammenarbeit mit dem einstigen WM-Dritten und Europameister Viktor Röthlin in Angriff genommen, um eine Antwort auf die simple Frage «Wie schnell bin ich wirklich?» zu erhalten. Am Samstag erreichte Kyburz das Ziel gut fünf Minuten nach Olympiasieger Tamirat Tola - und 50 Sekunden vor Abraham. Das reicht für den guten 30. Rang. "Im grossen Ganzen bin ich gut über die Runden gekommen», sagte der Rheinfelder fröhlich gestimmt im Interview mit SRF.
Auf WM- folgt Olympia-Gold
Der 32-jährige Tola gewann mit 21 Sekunden Vorsprung vor Bashir Abdi. Die Siegerzeit von 2:06:26 bedeutet olympischen Rekord. Der für Belgien startende Somalier Abdi war vor drei Jahren in Tokio beziehungsweise in Sapporo Dritter geworden. Das Podium komplettierte der Kenianer Benson Kipruto.
Für Tola war es der zweite grosse Sieg. Vor zwei Jahren war er in Eugene, Oregon, schon Weltmeister geworden. Auch an Olympischen Spielen hatte er bereits einmal eine Medaille gewonnen. Vor acht Jahren an den Spielen in Rio de Janeiro sicherte er sich über 10'000 Meter Bronze.
Kipchoges Triple-Mission gescheitert
Keine Rolle spielte Eliud Kipchoge, der mit einem neuerlichen Triumph Geschichte hätte schreiben, der als Erster im Marathon dreimal hätte Olympiasieger werden können. Zweimal hatten dies neben ihm auch der Äthiopier Abebe Bikila 1960 und 1964 und Waldemar Cierpinski, ein Athlet aus der damaligen DDR, 1976 und 1980 geschafft. Kipchoge fiel wegen offensichtlichen körperlichen Beschwerden schon vor der Hälfte der Distanz aus den Traktanden.
(sda/red.)