«Drei Punkte gewonnen, drei Spieler verloren» – Schürpf nach FCL-Sieg
Quelle: PilatusToday
«Männer sind am Schwingen, Buben sind am Tschutten.» Geht es nach diesem Sprichwort, wären die «Bösen» heute in Pratteln am ESAF und nicht in Luzern bei der Super League Partie. Das Gezeigte in der Swissporarena erinnerte jedoch sehr wohl einem Kampfsport-Event. Sowohl physisch wie auch verbal wurde auf allen Ebenen gekämpft wie im Ring.
Und der Schwingerkönig-Titel? Der geht wohl an Schiedsrichter Alain Bieri. Er war der «Böseste» an diesem Samstagabend. Ganze elf Karten verteilte der Unparteiische. Davon zweimal Gelb-Rot und einmal direkt Rot. Letztere erhielt Stürmer Pascal Schürpf nach einer angeblichen Tätlichkeit. Nach dem Spiel sagt der Stürmer ihm Interview mit PilatusToday und Tele 1: «Das ist meine erste rote Karte. Es war total unabsichtlich und niemals rot. Alain Bieri kennt mich und weiss eigentlich, dass ich ein fairer Spieler bin.»
Szenen wie im Wilden Westen. Aber der Reihe nach. Der FC Luzern startete hervorragend in die Partie. Luzerns Nummer 9 Dejan Sorgic liess die Allmend bereits in der ersten Halbzeit zweimal in ein Tollhaus verwandeln. Dank seinen beiden Toren führte der FCL hochverdient 2:0. Leistungstechnisch grossartige erste 45 Minuten der Luzerner.
FC Luzern fühlt sich ungerecht behandelt
Alles sah nach einem souveränen, unaufgeregten FCL-Heimsieg aus. Bis kurz vor dem Pausenpfiff. In einer ersten Rudelbildung warfen sich zig Spieler und Betreuer beider Mannschaften alle erdenklichen Worte an den Kopf. Der grosse Leidtragende: Martin Frydek. Er erhielt innerhalb weniger Minuten zwei gelbe Karten und musste früh unter die Dusche (Siehe Szene des Spiels).
Auch in der zweiten Halbzeit blieb das Spiel böse. Viele Gehässigkeiten, rüde Fouls und gelbe Karten en masse. «Eine solche Kartenflut habe ich noch nie erlebt», meint Trainer Mario Frick nach dem Spiel. In der 89. Minute erhielt Mo Dräger seine zweite Gelbe. Grund: Ballwegschlagen. Komisch: Der Tunesier war überzeugt, dass der Ball noch im Spiel war. Eine klare Fehlentscheidung. Nur wenige Momente später erhielt dann auch Schürpf den roten Karton zu Gesicht.
«Dem Schiri hat es sichtlich leidgetan, das haben wir nach dem Spiel alle gesehen. Die Entscheidungen sind mehrheitlich gegen uns gefällt worden», sagt Frick. Was fast ein wenig untergeht: Der FC Luzern gewinnt verdient mit 2:0. Doch die drei roten Karten schmerzen. Oder wie es Pascal Schürpf passend sagt: «Wir haben heute drei Punkte gewonnen, aber halt auch drei Spieler verloren.»
Szene des Spiels
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit kommt es zu einer Rudelbildung. Sion-Coach Tramezzani provoziert FCL-Verteidiger Martin Frydek. Schnell gesellen sich zig andere Spieler und Betreuer beider Mannschaften hinzu. Die Situation ist unübersichtlich, schlussendlich erhält jedoch unter anderem auch Frydek die gelbe Karte.
Nur wenige Momente später foult Frydek einen Sion-Stürmer ungestüm in der Nähe des Strafraums. Schiri Bieri fackelt nicht lange und zeigt ihm den zweiten gelben Karton. Viele lange Gesichter auf der Tribüne, wirklich Fingerspitzengefühl bewies der Unparteiische vor allem bei der ersten gelben Karte nicht. Es war der Beginn einer sehr hektischen Partie.
Spieler des Spiels
Mit zwei erzielten Toren gebührt diese Auszeichnung Dejan Sorgic. Aber nicht nur aufgrund seiner spielentscheidenden Aktionen. Sorgic war heute überall, erkämpfte sich viele Bälle und trieb seine Teamkollegen nach vorne. Man mag es ihm gönnen – der Knoten ist (hoffentlich) nun endlich geplatzt.
Unter der Rubrik Spieler des Spiels darf man definitiv auch den Namen Marius Müller setzen. In seinem 100. Super League Spiel zeigte er erneut weltklasse Paraden. Nach dem vielen Trubel um seine Person zeigte er, dass er vor allem auch ein Top-Torhüter ist.
Die Noten zum Spiel
Die Stimmen zum Spiel
Quelle: PilatusToday
Quelle: PilatusToday