FC St.Gallen

10'000 Fans: Hoffen auf Schutzkonzept und gesunden Menschenverstand

02.10.2020, 20:09 Uhr
· Online seit 02.10.2020, 19:54 Uhr
Am Sonntag dürfen erstmals wieder Fans zu einem Heimspiel des FC St.Gallen. Grundlage für die Erlaubnis des Kantons ist ein ausgefeiltes Schutzkonzept, welches jetzt detailliert vorgestellt wurde. Trotz allen Massnahmen geht es nicht «ohne gesunden Menschenverstand», sagt Präsident Matthias Hüppi.
Nico Conzett
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Nach mehr als einem halben Jahr dürfen endlich wieder Fans an die Heimspiele des FC St.Gallen. Zwar handelt es sich beim Spiel gegen Servette Genf am Sonntag vorerst um eine einmalige Erlaubnis des Kantons, um 10'000 Zuschauer ins Stadion zu lassen. Doch mit dem Schutzkonzept, dass der Verein am Freitagnachmittag detailliert vorgestellt hat, soll es auch die ganze Saison über möglich sein, vor Zuschauern zu spielen – wenn denn alles funktioniert am Sonntag.

Bewährte und neue Massnahmen

Das Schutzkonzept beinhaltet zahlreiche Massnahmen, um eine coronakonforme Durchführung eines Fussballspiels zu gewährleisten. Die bereits im gesellschaftlichen Alltag bewährten Schutzmassnahmen wie die Maskenpflicht oder die Abstandsregelungen werden ergänzt durch neue Massnahmen, welche auf ein Event wie ein Fussballspiel zugeschnitten sind.

So gibt es beispielsweise ein spezielles Einbahn-System bei den Verpflegungsständen, dass die Hungrigen und Durstigen direkt wieder zurück an den eigenen, nummerierten und einzeln zugewiesenen Sitzplatz leitet.

Zudem kommt man ohne individuelle Registrierung und Identifikation überhaupt nicht erst ins Stadion. Mittels QR-Code wird jeder Fan einzeln erfasst, wenn er das Stadion betritt.

Spezialeinheit «Hygienestewards»

Ausserdem sind am Sonntag sogenannte «Hygienestewards» in pinken Westen im Einsatz. Zusammen mit dem anderen Stadionpersonal sollen diese dafür sorgen, dass die Fans alle Massnahmen einhalten und sie bei Missachtung der Auflagen verwarnen und falls nötig weitere Schritte ergreifen.

In personeller Hinsicht ist der Aufwand somit gewaltig. Denn obwohl am Sonntag nur um die 10'000 Zuschauer anwesend sein werden, sind rund 60 Angestellte mehr im Einsatz, als es beispielsweise im ausverkauften Spiel gegen YB vor der Corona-Zwangspause waren.

Pascal Wicki, Covid-19-Verantwortlicher des FC St.Gallen, betont darum, was für einen grossen Aufwand der Verein auf sich genommen hat: «Wir machen wirklich alles in unserer Macht stehende, um diese Regeln einzuhalten.»

Eindringlicher Appell an die Zuschauer

Dennoch sind sich sowohl Wicki als auch FCSG-Präsident Matthias Hüppi bewusst, dass selbst das beste Schutzkonzept abhängig davon ist, wie gut sich die Leute daran halten. Darum sendet Hüppi nochmals einen eindringlichen Appell an die Besucher vom Sonntag: «Es hängt alles auch von der Disziplin der Zuschauer ab.» Und: «Ohne gesunden Menschenverstand und gegenseitigem Verständnis wird es nicht funktionieren.»

Er betont aber auch, dass er das Verständnis der Fans bisher als sehr gross wahrgenommen habe. Da das ganze Stadion in Sektoren aufgeteilt wurde und diese ungefähr gleichmässig besetzt werden müssen, konnten nicht alle Leute dort platziert werden, wo sie gerne sitzen würden (FM1Today berichtete).

Darum musste der Verein umdisponieren und gewisse Leute bitten, einen anderen als ihren angestammten Sitzplatz zu nutzen. «Wir sind hier auf extrem viel Verständnis gestossen, das freut mich sehr und dafür bedanke ich mich herzlich», so Hüppi.

Wegweisender Tag für den Rest der Saison

Bleibt zu hoffen, dass am Sonntag auch sonst alles reibungslos funktioniert. Sollte das der Fall sein, hat der FC St.Gallen Aussicht darauf, bei jedem Spiel mit Zuschauern spielen zu können und im besten Fall die Gesamtmenge auf zwei Drittel der Stadionkapazität zu erhöhen, also ungefähr 11'500 Zuschauer. Für den Corona-Verantwortlichen Wicki ist deshalb klar: «Das Ziel für Sonntag ist, dass der Kanton nach dem Spiel sagt, ‹wenn ihr so weiterarbeitet, macht ihr eure Sache gut›.»

Quelle: tvo

  

veröffentlicht: 2. Oktober 2020 19:54
aktualisiert: 2. Oktober 2020 20:09
Quelle: FM1Today

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