FCSG-Bilanz

«Absolut nicht zufrieden»: Der FC St.Gallen über die verkorkste Saison

31.05.2023, 14:30 Uhr
· Online seit 30.05.2023, 22:06 Uhr
Licht und Schatten oder eine regelrechte Achterbahnfahrt. So liesse sich die Super-League-Spielzeit 2022/23 des FC St.Gallen wohl am besten beschreiben. Präsident Matthias Hüppi, Sportchef Alain Sutter und Trainer Peter Zeidler fassen im Detail zusammen. Eine FCSG-Bilanz aus drei Perspektiven.

Quelle: FM1Today/Sven Lenzi/Philomena Koch

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«Wir sind kein Beschönigungsverein hier in St.Gallen und nennen alles beim Namen», sagt Matthias Hüppi am Anfang der Medienkonferenz vom Dienstag.» Und: «Wenn so viele Mannschaften in der Super League europäisch spielen können und wir nicht dabei sind, haben wir das Ziel nicht erreicht», erklärt der FCSG-Präsident weiter.

Freude dürften dem FC St.Gallen hingegen die Zuschauerzahlen machen, die bereits jetzt herausragend sind. Im Durchschnitt pilgerten rund 17'500 Fans zu den Heimspielen im Kybunpark – das ist ein Rekord.

Hüppi meint dazu: «Ich bin und bleibe ein Optimist. Das ist ein einmaliges Projekt, welches wir hier mit dem FCSG haben. Der Club ist bei den Menschen in der Ostschweiz verankert. Unsere Hauptverantwortung ist es, dass dies weiterhin so bleibt.»

«Es wird die eine oder andere Veränderung geben»

«Die Kaderplanung ist im Hintergrund teilweise bereits fortgeschritten. Es wird die eine oder andere Veränderung geben», so Hüppi. Der 65-Jährige könnte damit die Abgänge des Innenverteidiger-Duos Leonidas Stergiou und Matej Maglica meinen, über die gemunkelt wird. Den Italo-Ivorer Emmanuel Latte Lath, der bei Atalanta Bergamo unter Vertrag steht und nach St.Gallen ausgeleiht war, möchte man zudem fest verpflichten.

«Absolut nicht zufrieden»

Für Alain Sutter, Sportchef des FC St.Gallen, ist indes klar: «Mit unserer Rangierung auf Platz sechs bin ich absolut nicht zufrieden. Mit dieser Mannschaft wäre sicher mehr möglich gewesen.»

Sutter liefert gleich auch einen möglichen Lösungsansatz: «Wir müssen darauf achten, dass wir weniger Verletzte haben und diejenigen mit Verletzungen nicht so lange ausfallen», erklärt der ehemalige Nationalspieler. Und weiter: «Mein Ziel bliebt immer dasselbe: Ich möchte jedes Spiel gewinnen und jedes Spiel dominieren. An dieser Zielsetzung wird sich auch nächste Saison nichts ändern.»

«Die Saison war nicht verkorkst»

Auch der FCSG-Cheftrainer Peter Zeidler schätzt die abgelaufene Spielzeit 2022/23 ein. «Wir haben viele grosse Chancen verpasst. Wir hatten die Chancen, das ist etwas Positives», sagt er. Mit den verpassten Möglichkeiten meint Zeidler wohl das Scheitern im Halbfinale des Schweizer Cups gegen den FC Basel oder der sechste Platz in der Super League, welcher nur ein Rang hinter den Qualifikationsplätzen für die Conference League liegt.

Und vor allem die Negativ-Serie, in welcher man zehn Saisonspiele ohne Sieg war, bleibt in Erinnerung. «Das nackte Ergebnis ist nicht zufriedenstellend», so Zeidler. Aber der 60-Jährige ergänzt sogleich: «Ich wehre mich gegen die Aussage, dass es eine total verkorkste oder kaputte Saison war. Das war es natürlich nicht.»

Vorausblickend meint Zeidler zudem: «Wir wollen unseren Spielern und der Mannschaft als Einheit helfen, damit wir noch besser werden. Dann sind höhere Ziele realistisch.»

«Jungs haben Bock»

Knapp drei Wochen Verschnaufpause gibt es nun für Spieler und Staff, die meisten dürften in die wohlverdienten Ferien verreisen. Ausser Akteure wie Leonidas Stergiou, Christian Witzig oder Julian von Moos, die allesamt für die Schweiz an der U21-EM in Rumänien und Georgien auflaufen werden. Trainingsstart ist am 19. Juni, ehe die Super-League-Saison 2023/24 am 22. Juli offiziell angepfiffen wird.

Die Aufstockung der Super League (in der nächsten Saison werden zwölf statt wie bis anhin zehn Mannschaften in der höchsten Spielklasse vertreten sein) und der damit verbundene Anstieg des Konkurrenzkampfes (ab der Saison 2023/24 wird im sogenannten «Schottischen Modell» gespielt) verpasst Zeidler indes keine Sorgenfalten.

«Die Jungs haben Bock auf die neue Saison und den neuen Modus», meint der Cheftrainer. Hüppi stellt gleichzeitig klar: «Mit dem neuen Modus liegt es auf der Hand, dass man nach der ersten Phase der Saison auf den ersten sechs Plätzen sein muss. Das ist ganz klar unser Ziel. Da müssen wir alles dafür geben, dass es in der neuen Saison funktioniert», ist sich der FCSG-Präsident sicher.

veröffentlicht: 30. Mai 2023 22:06
aktualisiert: 31. Mai 2023 14:30
Quelle: FM1Today

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