Statistik

Der FC St.Gallen braucht zu viele Schüsse für ein Tor

· Online seit 03.02.2021, 05:27 Uhr
Das Internationale Zentrum für Sportstudien (CIES) hat bei Fussballmannschaften aus 31 europäischen Ligen untersucht, wie oft diese aufs Tor schiessen mussten, bis endlich ein Treffer rausgeschaut hat. In der Super League ist der FC St.Gallen Schlusslicht.
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Wer im Fussball ein Goal erzielen will, muss auch mal aufs Tor schiessen. So weit, so einfach. Doch ein wichtiger Faktor für den Erfolg ist die Anzahl Schüsse, die eine Mannschaft braucht, um ein Goal zu erzielen. Hier zeigt sich, wie gut die Chancenauswertung eines Teams ist, denn je nach Match sind Chancen Mangelware.

Und genau hier hat der FC St.Gallen derzeit ein Manko. Ganze 17,4 Schüsse brauchen die Espen, bis daraus ein Tor resultiert. Das zeigt sich in einer aktuellen Auswertung des Internationalen Zentrums für Sportstudien (CIES).

Zu viele Schüsse von ausserhalb des Strafraums

Die Ostschweizer stehen mit dieser mageren Ausbeute ganz am Schluss der Super-League-Teams, am effizientesten ist der FC Zürich mit 8,1 Schüssen pro Goal. YB steht mit einem Wert von 11,1 trotzdem ganz oben an der Tabelle, sie erspielen sich also so viele Chancen, dass sie ruhig ein bisschen verschwenderisch damit umgehen können.

Das CIES hat ebenfalls untersucht, woher diese Schüsse kommen. Und hier ist auch die Erklärung für die schlechte Bilanz des FC St.Gallen zu finden: Nur gerade 47 Prozent aller Schüsse aufs Tor kommen von innerhalb des Strafraums. Nach Vaduz ist das der zweitschlechteste Wert der Liga.

Den Abschlüssen mangelt es an Qualität

Hier spricht man von «Expected Goals», also «zu erwartende Tore». Dabei geht es um die Qualität des Abschlusses. Moderne Trainer, und zu denen gehört FCSG-Coach Peter Zeidler, analysieren solche Werte ganz genau und geben dies auch den Spielern weiter. So hat ein Schuss von ausserhalb des Strafraums, leicht versetzt zur Spielfeldmitte, nur eine fünfprozentige Chance, im Tor zu landen. Also nur einer von 20 Schüssen geht rein. Im Strafraum verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit bereits.

Der FC St.Gallen muss viel öfters im Strafraum zum Abschluss kommen, wenn er seinen «Schüsse pro Goal»-Wert verbessern will. Allerdings ist das natürlich viel leichter gesagt als getan. Denn gerade gegen so offensive Mannschaften wie der FCSG verteidigen die Gegner besonders nah am eigenen Tor.

Übrigens haben nur gerade drei Mannschaften aller Teams der 32 untersuchten Ligen Europas einen noch schlechteren Wert als der FC St.Gallen: Cosenza Calcio (2. italienische Liga, 17,5), Hapoel Tel Aviv (Israel, 19,5) und CF Belenenses (Portugal, 20,5).

(red.)

veröffentlicht: 3. Februar 2021 05:27
aktualisiert: 3. Februar 2021 05:27
Quelle: FM1Today

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