«Das wird ein schöner Spätsommerabend auf der Schützenwiese, ich freue mich schon seit der Auslosung darauf», sagt St.Gallen-Trainer Peter Zeidler in Erwartung des Spiels vom Freitag. Das Sechzehntel-Final gegen den FC Winterthur aus der Challenge League dürfte alles andere als ein Selbstläufer werden. So sei es wichtig, dass sich nach der Länderspielpause alle nicht mehr auf die Schweiz, sondern auf den FC St.Gallen konzentrieren.
«Jetzt ist fertig Rot-Weiss, jetzt heisst es wieder Grün-Weiss», sagt Peter Zeidler und bekundet seinen Respekt vor dem Gegner. Winterthur sei ein «gefühlter Superligist», dem er mit der bestmöglichen Auswahl begegnen möchte: «Das ist sicher nicht die richtige Gelegenheit für Experimente.» Zumindest ein kleines Experiment muss Zeidler aber machen.
Bänderriss bei Letard
Der FC St.Gallen hat einen gewichtigen Ausfall zu verkraften. Der 21-jährige Yannis Letard hat sich anfangs der Länderspielpause das Aussenband im Sprunggelenk gerissen. «Yannis will unbedingt spielen, mit was-weiss-ich wie vielen Tapes, aber wir haben uns dagegen entschieden», so Zeidler.
Somit steht die Frage im Raum, wer den zum Stammspieler avancierten Letard ersetzen soll. Alain Wiss ist wieder fit und habe sich in der Reserve kontinuierlich gesteigert, auch Routinier Milan Vilotic ist eine Option in der Innenverteidigung.
Zeidler liess sich diesbezüglich nicht allzu tief in die Karten blicken, hat sich vielleicht selbst noch nicht ganz festgelegt. Das gilt auch für die beiden Neuankömmlinge Ermedin Demirović und André Ribeiro.
«Kennt seine Mitspieler erst aus dem Internet»
Obwohl Zeidler sich nicht auf Experimente einlassen will, könnten es die Offensivspieler Ribeiro und und Demirović in den Kader schaffen, vielleicht um Impulse von der Bank zu setzen. Ribeiro sei dabei schon etwas weiter als der 21-jährige Bosnier. «Er ist ja erst seit gestern bei uns und kennt seine Mitspieler erst aus dem Internet oder aus dem Fernsehen», sagt Zeidler.
Wen er nun auch immer aufbietet, er tut gut daran, ihnen höchste Kampfbereitschaft einzuimpfen. Denn auch wenn der «gefühlte Superligist» seit 1977 nie mehr Erstklassig spielte, dürfte vielen die empfindliche Niederlage im Viertelfinale des Cups 2011/12 noch in Erinnerung sein. St.Gallen vergab damals die Führung auf der Schützenwiese und verlor im Penaltyschiessen.
Damit dies nicht noch einmal passiert, ist der FC St.Gallen auf die Unterstützung seiner Fans angewiesen. Zeidler sprach im Vorfeld schon von einem «gefühlten Heimspiel» auf der Schützenwiese. Ausverkauft ist das Cupspiel noch nicht, es werde auch noch Auswärtstickets an der Abendkasse geben. Anpfiff ist um 20.00 Uhr.