Der FC St.Gallen will gegen Zürich den «Fussball-Frühling» einläuten

Gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht und man hat die Wahl, welche man zuerst hören will, wählt man in der Regel die schlechte. Dem FC St.Gallen wird gegen den FC Zürich der gesperrte Captain Lukas Görtler (28) fehlen und Stefano Guidotti (23) ist verletzt. 

Das waren bereits alle schlechten Nachrichten. Die gute: Alle anderen Spieler sind einsatzfähig. Der seit dem vergangenen September verletzte Fabian Schubert (28) steht laut Trainer Peter Zeidler «unmittelbar vor dem Comeback». Er dürfte vorerst in der U21 zu Einsätzen kommen, womöglich steht er bereits am Samstag im Espenmoos gegen Breitenrain (17 Uhr) auf dem Feld.

Der zuletzt angeschlagene Matej Maglica (24) trainiert seit Freitag ebenfalls wieder voll mit der Mannschaft mit, auf ihn können die Espen gegen Zürich wieder zählen. Wobei: Ist Maglica mit dem Kopf noch voll bei den Espen? Immerhin heisst es, er wechsle im Sommer zurück nach Stuttgart. «Wer Maglica kennt, weiss, dass er alles gibt. Ich kann mir gut vorstellen, dass er auch nächste Saison weiterhin beim FC St.Gallen spielt», sagt Zeidler.

Vom «Wartezimmer» in den «Frühling»

Gerne vorstellen, könnten sich Peter Zeidler und der FC St.Gallen wohl auch wieder mal drei Punkte. Seit bald zwei Monaten wartet man bei den Ostschweizern auf ein Erfolgserlebnis. Oder wie es der Trainer formuliert: «Wir sind jetzt schon länger im Wartezimmer.»

Wer in einem Wartezimmer ist, sollte irgendwann auch mal eingelassen werden. Oder um gleich das nächste Bild zu bemühen: «Wenn wir nach draussen schauen, scheint nach längerer Zeit mal wieder die Sonne. Wenn wir mal wieder gewinnen, dann kommt der Frühling», so Zeidler.

Zeidler meint damit natürlich nicht den meteorologischen Frühling, so viel Einfluss hat auch der Cheftrainer des FC St.Gallen nicht. Der fussballerische Frühling soll endlich im Osten der Schweiz ankommen.

Um diesen Frühling einzuleiten, braucht es eine bessere Leistung als noch vor Wochenfrist gegen Winterthur. «Wir wissen, was zu tun ist», sagt Zeidler. Alle Spieler müssen mitmachen: «Die Stürmer auch nach hinten verteidigen und die Verteidiger von hinten rasch Angriffe auslösen.»

«Wir brauchen Punkte für den Klassenerhalt»

Nach der 2:3-Niederlage gegen Winterthur war die Rede von «Abstiegskampf». Wobei: «Dieses Wort habe ich glaub nie benutzt», sagt Zeidler. «Wir müssen uns einfach der aktuellen Situation bewusst sein. Wir brauchen Punkte für den Klassenerhalt. Je früher wir diese Punkte haben, desto eher können wir neue Ziele ins Auge fassen.»

«Klassenerhalt» statt «Abstiegskampf», «Wartezimmer» oder «Frühling»: Der FC St.Gallen liess sich in den vergangenen Wochen kaum so richtig einschätzen. Ein Sieg gegen den in der Rückrunde so starken FC Zürich wäre keine Überraschung – jedes andere Resultat aber ebenfalls nicht. Vielleicht wäre das Wort «Konstanz» bald mal angebracht. Aber hoffentlich erst nach einem Erfolgserlebnis.

Das Spiel FC Zürich - FC St.Gallen gibt es am Sonntag um 16.30 Uhr live auf FM1Today.