Der VAR gibt wieder zu reden – 2:2 nach einem hitzigen Spiel
Zweimal führten die St.Galler – nach dem sehenswerten 1:0 von Elie Youan nach einem Traumpass von Victor Ruiz in die Tiefe und einem vom überragenden Spanier selbst verwerteten Foulpenalty. Aber zweimal kamen die Berner zurück. Per hart geahndetem Foulpenalty glich Goalgetter Jean-Pierre Nsame mit seinem 13. Saisontor in der Wiederholung vorerst zum 1:1 aus, und Meschack Elia schloss eine Musterkombination mit Jordan Siebatcheu mit dem 2:2 ab. Zuletzt rettete Ati-Zigi mit Big Saves in der Nachspielzeit gegen Spielmann und Siebatcheu.
Praktisch die gleiche Szene wie vor einem Jahr gegen YB
Vor allem eine Szene gab in St.Gallen zu reden. Sie erinnerte an das packende 3:3 der beiden Kontrahenten vor einem Jahr. Erneut hielt Ati Zigi einen Penalty, erneut musste dieser wiederholt werden, weil der Ghanaer die Torlinie zu früh verlassen hatte. Ob es allerdings tatsächlich nach einem minimen Körperkontakt von Abwehrchef Leonidas Stergiou gegen den leicht fallenden Félix Mambimbi war, darin schieden sich die Geister. Der VAR entschied auf Penalty, was St.Gallens Trainer Zeidler erzürnte. «Der Ref hätte die Szene nur anschauen müssen», sagte der Deutsche.
Mittelfeldspieler Lukas Görtler ärgert sich im Interview mit SRF ebenfalls. Allerdings wegen etwas anderem: «Der Einwurf, der zehn Meter zu weit vorne ausgeführt wurde, ärgert mich mehr.» Bedanken muss sich die ganze Mannschaft wohl auch beim hintersten Mann, gibt Görtler zu: «Gegen den Schluss liessen wir mental ein wenig nach, weil es einige Knackpunkte im Spiel gegeben hat. Da konnten wir uns aber auf Zigi verlassen.» Insgesamt ist Görtler halb-zufrieden mit dem heutigen Spiel gegen den Meister: «Heute hätten wir einen Sieg wohl verdient. Bitter, dass wir da nicht gewonnen haben. Jeder redet uns eine Krise ein, aber so wie wir heute aufgetreten sind, kann man nicht von einer Mannschaft in der Krise sprechen.»
Müde Berner wirkten angeschlagen
YB hat den Schwung in der Meisterschaft nach seinem Mammutprogramm etwas verloren. Drei Tage nach dem 0:3 bei Ajax in Amsterdam zeigten sich die Berner müde, mit zahlreichen Fehlpässen und Ungenauigkeiten. St.Gallen, mit Basil Stillhart als Rechtsverteidiger und Stergiou wieder im Abwehrzentrum, agierte spielfreudig und aufsässig und in der Abwehr stabil, ehe gegen Spielende die Kräfte schwanden.