FCSG – Winterthur

Die «guten Jungs» gegen den «Kultclub»

· Online seit 23.07.2022, 06:17 Uhr
Am Samstagabend steht das erste Heimspiel des FC St.Gallen auf dem Programm. Gegner ist Aufsteiger Winterthur, der in der ersten Runde gegen Basel einen mehr als soliden Eindruck gemacht hat. Wie kann der FCSG gegen die motivierten Eulachstädter überzeugen?

Quelle: FM1Today/Sandro Zulian/Dario Brazerol

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«Aha! Sind Sie FC-Winterthur-Fan?», fragt Peter Zeidler an der Medienkonferenz des FC St.Gallen vor dem ersten Heimspiel der Saison. Die Frage ist an einen anwesenden Journalisten gerichtet, der Zeidler zum wiederholten Male vorwirft, an einem «Winti-Trauma» zu leiden. Fans erinnern sich: Vor drei Jahren schmissen die Eulachstädter die Espen kaltblütig mit einem 0:2 aus dem Cup. Hinzu kam eine umstrittene rote Karte gegen den damaligen FCSG-Keeper Klinsmann. Damit nicht genug der Demütigung. Bereits im Jahr 2012 war der FC Winterthur Endstation im Pokal.

Das Duell der Kultclubs

Heuer sieht aber alles anders aus. Erstens spielt der FC St.Gallen am Samstag nicht im Cup gegen Winterthur, sondern in der regulären Liga. Zweitens ist der FC Winterthur Aufsteiger und die grosse Überraschung der ersten Runde, räumten die Zürcher doch beinahe den «grossen» FC Basel aus dem Weg (1:1). Drittens darf der FC St.Gallen in diesem Spiel den Heimvorteil geniessen. «Klar ist Winterthur ein Kultclub», sagt Peter Zeidler gegenüber FM1Today. «Doch eigentlich sind wir der noch grössere Kultclub.» Der St.Galler Übungsleiter muss den Winterthurern für das bisher Gezeigte ein Kränzchen winden: «Ein Riesenkompliment für die Mentalität, die Euphorie, aber auch die taktische Umsetzung.»  

Nichtsdestotrotz ist Zeidler bestrebt, dem FC Winterthur ordentlich ein Bein zu stellen. «Schnell spielen, nach vorne spielen, auf Risiko spielen, keine Konter zulassen. Alles Dinge, die wir sonst auch immer versuchen und die uns hoffentlich am Samstag gelingen werden.»

«Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht»

Doch beim FC St.Gallen gibt es nach wie vor einige Schwachstellen, wie auch Zeidler zugibt: «Genf war nicht gut. Aber wir hätten nie im Leben verlieren dürfen.» Der FCSG machte im ersten Saisonspiel gegen Servette keine gute Figur. Die Gastgeber legten mit einem glücklichen Sonntagsschuss die St.Galler Moral frühzeitig zusammen. Zwar blitzte das Potenzial der Grün-Weissen etliche Male auf, im Aufbauspiel verzettelte sich die Mannschaft aber zuverlässig. Richtig gefährlich wurde es selten und als der 16er dann endlich einmal brannte, haute Latte Lath den Ball aus kaum zwei Metern unglücklich über den Kasten. «Ich weiss, dass wir noch bei etlichen Spielern und auch bei der Mannschaft ein bisschen Geduld haben müssen. Wie geht der grosse Spruch: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.»

Die Neuzugänge sind vielversprechend

Gemeint sind einerseits die Neuzugänge, andererseits Spät-Rückkehrer der Nationalmannschaft. Diese bräuchten nun noch einige Wochen, um in Form zu kommen. «Das geht natürlich einfacher – und das weiss jeder fachkundige Zuschauer – wenn man Spiele gewinnt.» Gute Jungs habe sich der FCSG in der Sommerpause geholt. «Guidotti braucht noch ein bisschen, der war schwer verletzt», sagt Zeidler über den 23-jährigen Tessiner, der im Sommer vom FC Lugano zu den Ostschweizern stiess. «Die beiden Stürmer Emmanuel Latte Lath und Chadrac Akolo haben bereits gezeigt, was sie drauf haben.»

13'600 Tickets verkauft

Definitiv nicht im Aufgebot stehen Alessandro Kräuchi und Michael Kempter. Kempter zog sich im Testspiel gegen Lustenau einen Bänderriss am linken Fuss zu. Kräuchi wurde beim Testspiel gegen Valencia am Mittwoch verletzt. Die beiden sind bis auf weiteres rekonvaleszent.

Einen Tag vor dem Spiel am Samstag hat der FC St.Gallen der Auftaktniederlage zum Trotz schon 13'600 Tickets für den Match gegen Winti verkauft. Der Club bittet die Fans, mit dem ÖV anstelle des Autos anzureisen.

Das Spiel beginnt am Samstagabend um 20.30 Uhr im Kybunpark. Mit unserem Liveticker bist du hautnah dabei.

veröffentlicht: 23. Juli 2022 06:17
aktualisiert: 23. Juli 2022 06:17
Quelle: FM1Today

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