Nach «Mohrechopf»-Beschimpfung: FCSG reicht Strafanzeige ein
«Der FC St.Gallen 1879 verurteilt den rassistischen Zwischenfall beim Spiel gegen den FC Zürich aufs Schärfste», schreibt der Club auf der eigenen Webseite. Auf einem Youtube-Video ist deutlich zu hören, wie der nigerianische FCZ-Spieler Aiyegun Tosin, nachdem ihm in der 64. Minute das Goal zum 2:0 gelang, von Fans im Kybunpark als «Scheiss Mohrechopf» beschimpft wird.
«Möchte Person nie mehr im Kybunpark sehen»
FCSG-Präsident Matthias Hüppi schreibt in einem Statement: «Der FC St.Gallen 1879 ist schockiert und wütend und stellt hiermit klar, dass wir Rassismus auch nicht ansatzweise tolerieren. Wir werden alles dafür tun, um die Person ausfindig zu machen und werden die uns zur Verfügung stehenden Informationen bedingungslos dafür verwenden. Sobald klar ist, um wen es sich handelt, werden wir mit der höchstmöglichen Strafe reagieren. Ich möchte diese Person nie mehr bei uns im kybunpark sehen. Zudem wird der FC St.Gallen 1879 Strafanzeige bei der Stadtpolizei erstatten.»
Entschuldigung an Aiyegun Tosin
Der FCSG stehe beispielhaft für Integration, für die Zusammenarbeit von Menschen verschiedenster Herkunft, verschiedenster Religionen und verschiedenster Kulturen. Diese Grundhaltung würde man nicht beschädigen lassen und man werde alles dafür tun, um dies in Zukunft zu verhindern.
Zum Schluss des Statements wendet sich Hüppi an den beschimpften FCZ-Spieler: «Wir entschuldigen uns in aller Form beim Spieler Aiyegun Tosin und beim FC Zürich. Rassismus hat nirgendwo Platz, auch nicht beim FC St.Gallen 1879.»
Auch FCSG-Co-Trainer Eduard Schmidt meldet sich auf Twitter zu Wort und schreibt: «Auf solche Zuschauer verzichte ich gerne.»
Unglaublich. Ich schäme mich für dieses Verhalten und verurteile es aufs Schärfste. Das hat weder in unserem noch in einem anderen Stadion irgendwas verloren. Auf solche Zuschauer verzichte ich gerne.#BlackLivesMatter #SayNoToRacism https://t.co/zUcgM84tRl
— Eduard Schmidt (@EduardVSchmidt) June 27, 2020
(red.)