Spitzguuge

Kehrt der FCSG gegen Zürich zum Siegen zurück?

· Online seit 28.11.2020, 08:49 Uhr
Seit fünf Spielen ohne Sieg und nun ein Auswärtsspiel beim formstarken FC Zürich. Sportjournalist Dominic Ledergerber hat dennoch Hoffnung für den FC St.Gallen: «Auf die Statistiken war vor den letzten Duellen gegen die Stadtzürcher nur selten Verlass.»
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Vier Spiele, drei Siege und ein Torverhältnis von 9:3 – das ist die bärenstarke Bilanz des FC Zürich unter Massimo Rizzo. Der einstige U18-Nachwuchstrainer trat das Erbe von Ludovic Magnin an, den Präsident Ancillo Canepa schon nach drei Spieltagen – und einer 0:4-Klatsche bei Aufsteiger Lausanne – in die Wüste schickte.

Anders sieht die Bilanz von Peter Zeidler aus: Seit Mitte Oktober gab es für St.Gallens Trainer in fünf Partien gerade einmal drei Unentschieden zu bejubeln, der letzte Sieg datiert auf den 4. Oktober (1:0 gegen Servette). Die Espen brennen also darauf, am Sonntagnachmittag endlich auf die Siegerstrasse zurückzukehren. Doch warum soll dies ausgerechnet gegen die formstarken Stadtzürcher klappen?

Nun, gerade weil auf die Statistiken zuletzt nicht Verlass war, wenn diese beiden Mannschaften aufeinandertrafen. Oder anders ausgedrückt: In den letzten neun Duellen zwischen FCSG und FCZ gab es siebenmal einen Sieger – und sechsmal war dies das in der Tabelle schlechter klassierte Team! 

FCZ kostete St.Gallen den Titel

Noch allzu frisch sind die Erinnerungen an den 25. Juni dieses Jahres, als die Espen als Leader auf Zürich trafen und dabei 0:4 untergingen. Dabei hatte nichts für einen Sieg des FCZ gesprochen, auch nicht die Startphase. «St.Gallen kam wie die Feuerwehr. Dann war das Gewitter vorbei und wir haben 70 Minuten lang toll Fussball gespielt», liess sich Magnin damals nach dem Spiel zitieren.

Auch das erste und zweite Duell der vergangenen Saison hatte der FC Zürich für sich entschieden, am 6. Spieltag sogar als Tabellenletzter. Und als es am 25. Juli zum bis dato letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften kam und man sich schon daran gewöhnen wollte, die Limmatstädter als neuen St.Galler Angstgegner anzuerkennen, da siegte die Zeidler-Truppe im Letzigrund doch tatsächlich mit 3:1.

Trotzdem holten die Espen 2019/2020 nur drei von möglichen zwölf Zählern gegen den FCZ, was in anderen Worten heisst: Hätte St.Gallen in der vergangenen Spielzeit alle vier Duelle gegen Zürich gewonnen, wären die Ostschweizer am Ende Meister geworden.

FCZ nach Verlustpunkten vor St.Gallen

Doch zurück zum schlechter klassierten Team: Aktuell wäre das der FC Zürich, der in der Tabelle mit nur einem Zähler weniger als St.Gallen Tabellenvierter ist. Allerdings hat die Mannschaft von Massimo Rizzo ein Spiel weniger absolviert und liegt so nach Verlustpunkten vor St.Gallen.

Ein Sieg wäre für die Ostschweizer also doppelt wichtig: Nicht nur bliebe man an Spitzenreiter YB dran, man hielte auch einen direkten Konkurrenten auf Distanz. Völlig klar ist aber auch, dass die St.Galler nach der jüngsten Sieglos-Serie nicht von der Tabellenspitze sprechen wollen. Stattdessen wertete es Präsident Matthias Hüppi als «positives Signal», dass die Espen am vergangenen Sonntag noch auf den 0:2-Pausenrückstand gegen Lausanne reagieren und immerhin die zweite Heimniederlage in Folge abwenden konnten.

Rizzos Zuversicht

Und wie erging es St.Gallens Gegner vor einer Woche? Die Zürcher hatten beim 2:2 in Sion zweimal eine Führung preisgegeben und noch dazu Glück gehabt, dass Serey Dié einen Penalty kläglich verschoss. Das Unentschieden im Tourbillon war das erste Spiel, das der FCZ unter Interimstrainer Rizzo nicht gewinnen konnte.

Dem FC St.Gallen hingegen gelangen gegen Lausanne erstmals in dieser Saison zwei Tore in einer Halbzeit, Trainer Zeidler wertete dies als «Fortschritt» im Bezug auf das eigene Spiel. Dass zudem Lukas Görtler und Jérémy Guillemenot aus der Corona-Quarantäne zurückkehren, ist aus der Sicht der Ostschweizer ebenfalls erfreulich. Trotzdem sagt FCZ-Rizzo: «Wir haben den Gegner analysiert und ich bin zuversichtlich, dass wir unseren Matchplan umsetzen können.»

Manchmal kommt es aber auch anders, als man denkt. Spannend wird die Affiche im Letzigrund (Anpfiff um 16.00 Uhr) am Sonntag so oder so.

veröffentlicht: 28. November 2020 08:49
aktualisiert: 28. November 2020 08:49
Quelle: FM1Today

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