Endlich wieder Stadion! Endlich Stimmung! Endlich singen! Fussball und Musik gehören zusammen wie Ghackets und Hörnli. Wer schon mal in einem Stadion war, weiss das. Und wo wird schöner und leidenschaftlicher gesungen als im Osten der Schweiz? Beim FC St.Gallen!
Ok, das ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber genau darum geht es doch: Die eigenen Vorzüge werden in den Fussballliedern überhöht, die Schwächen als verkappte Stärken verkauft, der aktuelle Gegner ist immer der schlechteste Gegner.
Ein (un)typischer Fussballsong
Da scheint der Song «S erscht Mol» von Stahlberger & Bit-Tuner irgendwie so überhaupt nicht ins Schema zu passen. Kein Mitgröl-Song, kein Jubel-Trallala. Einfach eine Beschreibung des Geschehens. Ein Protokoll.
Der Song erzählt vom ersten Stadionbesuch (FC St.Gallen im Espenmoos!), von den tiefen Erwartungen an die eigene Mannschaft (Niederlage gegen Rekordmeister GC!), dem darauf folgenden grandiosen Sieg (Friberg doppelt! Hächler! Braschler! Gisinger! Fünf! Zu! Eins!) und der anschliessenden ewigen Liebe zum Verein (Fido-Trikot vom FCSG!).
Leidenschaft gewinnt
Und so wird «S erscht Mol» eben doch zu einem Fussballsong. Zu einer Liebeserklärung. Einem Gefühl. Ja, Gefühl und Leidenschaft. Oder halt vor allem Leidenschaft. Das liebt man in St.Gallen. Wir jubeln eher beim harten Tackling als beim filigranen Edeltechniker. Stahlberger & Bit-Tuner zeigen, dass mit Gefühl und Leidenschaft nicht nur auf dem Platz gewonnen werden kann, nein, mit diesen Ur-St.Galler Eigenschaften gewinnt man auch die Herzen der Fans in der Musik.
So überraschte es nicht, dass «S erscht Mol» von den FCSG-Fans dazu auserkoren worden ist, beim ersten Grand Prix de la Vereinslieder für die Espen anzutreten.
Fans wählen den Sieger
Jetzt ist es soweit. Am Samstagabend (20 Uhr) wird dieser Gesangswettbewerb erstmals ausgetragen. Auf dem Youtube-Kanal der Teilzeitfans Wohlen, die das organisieren, treten die Lieder von 16 Schweizer Fussballclubs gegeneinander an. Wer den Sieg nach Hause bringt, entscheiden die Fans im Online-Voting.
Gewinner werden alle sein. Denn das Preisgeld, das während des Finalabends gespendet werden kann, geht an eine gemeinnützige Organisation, ausgewählt vom Sieger. Also hopp: Fleissig spenden, Stahlberger & Bit-Tuner die Daumen drücken, den anderen Clubs zeigen, dass der Osten der Schweiz eben doch die Hochburg des Fussballs ist – mindestens wenn es um die Vereinslieder geht.
(rr)