Talente und Traumtor: So zeigte sich der FC St.Gallen im Testspiel gegen Valencia
Wenn auf dem Matchblatt Spieler mit Rückennummern von 60 und aufwärts stehen, ist das zumindest schon mal ein klarer Hinweis, dass es sich um ein Testspiel mit vielen Neulingen und Junioren handelt.
Unser Team fürs heutige Spiel 🟢⚪#FCSG #GrüewissImherz #FCSGVCF pic.twitter.com/NoljZkTipa
— FC St.Gallen 1879 GRÜEWISS IM HERZ (@FCSG_1879) July 25, 2023
So auch am Dienstagabend im Kybunpark, beim Test des FC St.Gallen gegen den spanischen Club Valencia. Zu Beginn durften die neuen und jene Spieler ran, die beim Auftaktsieg in der Super League gegen den FC Basel nicht auf dem Platz standen.
Der FC St.Gallen war von Beginn weg bereit und ging durch ein Tor von Mihailo Stevanovic in der 4. Minute in Führung – ein wunderschönes Goal per Weitschuss aus rund 30 Metern in den linken oberen Winkel.
Nur kurze Zeit später wollte es ihm Fabian Schubert gleich machen. Nach einem unglaublich starken Dribbling von Patrick Sutter, der gleich mehrere Valencia-Spieler überrannte, kam Schubert ebenfalls aus weiter Distanz zum Abschluss, der Ball prallte aber von der Lattenunterkante auf die Linie ab und von dort wieder ins Feld.
Doppelpack von Valencia
Es war ein Weckruf für die Spanier. Sie drehten die Partie ab der 16. Minute innerhalb kurzer Zeit, durch Tore von Dimitri Foulquier (nach einem Eckball) und Alberto Marí (nach einem schön ausgespielten Konter).
Doch die Espen liess sich davon nicht beeindrucken. Angetrieben von Leonidas Stergiou, der nach seiner geheilten Bindehautentzündung als Captain auf dem Feld stand, spielten sie weiter ihr hohes Pressing, das Valencia auch immer wieder vor Probleme stellte.
Die Spanier zeigten in der Folge, dass auch sie – bei strömendem Regen – Lust am Fussballspielen haben und liessen den Ball schön laufen, zu richtigen Chancen kamen sie gegen die eng stehende Abwehr der St.Galler aber nicht. Der steigende Frust, trotz Führung bei Valencia, zeigte sich in mehreren Fouls kurz vor der Pause.
Auch St.Gallen hatte vermehrt Mühe, die hoch stehende Abwehr der Spanier zu überwinden.
Alles neu nach der Pause
In der Pause gab es bei beiden Teams ein paar Wechsel, wie es halt bei solchen Tests üblich ist – und die die Spanier kamen besser ins Spiel. Es war erneut Alberto Marí, der den neu eingewechselten Bela Dumrath im St.Galler Tor bezwingen konnte.
Es dauerte bis zur 56. Minute, ehe die Espen wieder eine gefährliche Szene für sich verbuchen konnten. Ein abgelenkter Freistoss von der Strafraumgrenze aus, brachte Grégory Karlen stark aufs nahe Eck, Jaume Doménech, der Torhüter von Valencia, konnte jedoch noch entscheidend eingreifen.
Es war das Signal für weitere Wechsel beim FCSG. Guidotti, Rouquette und Beeli durften aufs Feld. Damit endete aber auch ein Kuriosum bei den Espen: Denn seit er in der Halbzeit eingewechselt worden ist, musste Albin Krasniqi in der linken Verteidigung agieren. Jetzt durfte er endlich auf seinen Lieblingsplatz in den Sturm.
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Junge Spieler zeigen sich von ihrer besten Seite
Das Spiel wurde ein bisschen zerfahrener, Pässe ungenauer, auf der Tribüne merkte man, dass da keine eingespielten Mannschaften mehr auf dem Platz standen. Trotz allem blieb die Partie unterhaltsam. Was insbesondere auch darauf zurückzuführen war, dass beide Teams weiter munter nach vorne spielten.
Spätestens ab der 75. Minute stand dann mehr oder weniger die U21 des FC St.Gallen auf dem Platz. Die 3980 Fans sahen, dass auch diese Spieler durchaus Potenzial für höhere Aufgaben haben. Die Espen liessen sich nicht zurückdrängen, sie kämpften um jeden Ball und wagten auch mal einen Kunstpass.
Valencia hat das Testspiel über die gesamte Spielzeit verdient gewonnen, auch wenn die St.Galler mit ihrer zweiten Garde gut Paroli bieten konnten. Besonders erfreulich aus Heimsicht: Auf so ziemlich jeder Position der Espen gibt es sehr talentierte junge Spieler, die wohl sofort mit vollem Einsatz in der ersten Mannschaft dabei wären.