«Trainer entscheidet weiter selbst»

· Online seit 02.04.2019, 14:50 Uhr
Der FC St.Gallen will das Urteil um Nassim Ben Khalifa nicht weiterziehen. Damit steht der Stürmer am Dienstagabend im Abschlusstraining vor dem Spiel gegen GC auf dem Rasen.
René Rödiger
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Nassim Ben Khalifa wurde nach seiner Ausmusterung beim FC St.Gallen seit Dezember 2018 nicht mehr von Trainer Peter Zeidler zum Abschlusstraining eingeladen. Der Stürmer klagte dagegen und bekam vom Kreisgericht St.Gallen recht. «Wir akzeptieren diesen Entscheid. Selbstverständlich ist Ben Khalifa beim Training vom Dienstag wieder dabei», sagt FCSG-Präsident Matthias Hüppi gegenüber FM1Today.

Lange über das Urteil mag Hüppi nicht nachdenken: «Wir beurteilen das so sachlich wie möglich. Die Emotionen müssen wir dort einsetzen, wo sie wichtig sind: auf dem Fussballplatz. Wir wollen mit Nebenschauplätzen keine Energie verlieren.» Dass der 27-jährige Stürmer beim Abschlusstraining dabei ist, sollte die Arbeit von Trainer Peter Zeidler nicht behindern. Hüppi: «Der Trainer entscheidet weiterhin selbst, welcher Spieler was für ein Training absolviert und wie sehr er in welche Einheiten involviert ist.»

«Rechte der Fussballer gestärkt»

Kai Ludwig, der Anwalt des Fussballers, zeigt sich mit dem Urteil zufrieden: «Wir sehen darin nicht nur eine Bestätigung. Es ist auch ein wichtiges Urteil, das die Rechte der Profifussballer in der Schweiz stärkt. Nassim Ben Khalifa muss – zumindest theoretisch – die Möglichkeit haben, sich für Einsätze zu empfehlen.»

Konsequenzen hat das Urteil möglicherweise bei der nächsten Vertragsgestaltung beim FC St.Gallen. FCSG-Präsident Hüppi: «Vielleicht werden wir künftig die Verträge noch detaillierter formulieren, damit alle Eventualitäten geregelt sind. Das könnte auch eine solche Klausel sein, dass Spieler vom Abschlusstraining ausgeschlossen werden können.»

Zeidler sitzt auf der Bank

Dass Ben Khalifa wohl nie mehr für den FC St.Gallen spielt, ist klar. FCSG-Trainer Peter Zeidler will sich dazu nicht äussern: «Unser Fokus ist auf das nächste Spiel gerichtet.» Wobei auch bei dieser nächsten Partie (am Mittwoch, 20 Uhr, im Liveticker auf FM1Today) ein Urteil im Spiel ist: Zeidler ist nach der Niederlage vom Sonntag gegen YB wegen Reklamierens für eine Partie gesperrt worden, wogegen der FC St.Gallen rekurriert hat. Zeidler: «Ich sitze also sicher auf der Bank. Und ich sehe auch überhaupt keine Schuld bei mir. Direkt nach dem Spiel habe ich dem Schiedsrichter erklärt, dass sich meine Wut nicht gegen ihn richte.»

veröffentlicht: 2. April 2019 14:50
aktualisiert: 2. April 2019 14:50
Quelle: rr

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