Und sie legen weiter nach...

08.09.2017, 19:41 Uhr
· Online seit 08.09.2017, 19:12 Uhr
Das Beschuldigungskarussell dreht weiter: Vor dem Spiel gegen den FC Zürich nimmt FCSG-Präsident Hernandez am Freitagmittag vor den Medien Stellung zu den Vorwürfen in den letzten Wochen. Sein Kontrahent legt am Abend wieder nach.
Linda Aeschlimann
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Es scheint eine nie endende Geschichte zu werden: Überraschend nimmt an der offiziellen Medienkonferenz vor dem Spiel gegen den FC Zürich der FCSG-Verwaltungsratspräsident Stefan Hernandez Stellung zu den Vorfällen in den letzten Wochen.

Unterstellungen und Behauptungen: So bezeichnet Stefan Hernandez einige Aussagen, welche in den letzten Wochen fielen. Er spricht fünf Punkte spezifisch an:

Wirtschaftliche Situation

Stefan Hernandez betont gleich zu Beginn, dass sich der FC St.Gallen in einer guten Verfassung befinde. «Wirtschaftlich und sportlich sind wir auf Kurs.» Deshalb habe man das Organigramm angepasst.

Verschwörungstheorien

Beim FC St.Gallen gebe es keinen Einfluss und keine Druckversuche von Spielerberatern auf das Unternehmen. Laut dem Präsidenten gibt es auch keine Gruppierungen, die dem Klub schaden wollen. Richtig sei hingegen, dass die Zusammenarbeit zwischen dem FCSG, dem Nachwuchs und der Event AG nicht reibungslos funktioniere.

Marco Otero

«Die Mitarbeiter des Future Champs Ostschweiz FCO arbeiten sehr professionell», betont Stefan Hernandez an der Medienkonferenz. Die Vorwürfe in Bezug auf Mitarbeiter (Marco Otero und Feruccio Vaninm, Anm. d. Red.) weist er vehement zurück.

Dölf Früh

Wie schon im Vorfeld immer wieder betont, sagt Hernandez über seinen Vorgänger, dass dieser «seit seinem Rücktritt zu keiner Zeit, weder strategisch noch operativ, Einfluss genommen hat». Früh habe nur an der Generalversammlung etwas zu sagen.

Fall Michael Hüppi

Für Stefan Hernandez ist das Vorgehen von Michael Hüppi «irritierend und beschämend». Es schade dem ganzen Klub. «Aufgrund erster Gespräche mussten wir annehmen, dass die Wiederwahl von Michael Hüppi als Verwaltungsrat an der nächsten Generalversammlung ernsthaft gefährdet war», sagt Hernandez. Deshalb habe er mit Hüppi eine Lösung gesucht.

So weit so gut. Nun geht der Knatsch aber in die nächste Runde. Die Ausführungen von Hernandez lässt das ehemalige FCSG-Verwaltungsratsmitglied Michael Hüppi nicht unkommentiert. Er habe mit seinem Entscheid, an die Öffentlichkeit zu gehen, nicht Unruhe in den Klub gebracht. Er fühle sich verpflichtet, den Sponsoren, Fans und allen Anhängern zu sagen, wieso er als langjähriger Verwaltungsrat zurückgetreten sei.

Weiter kontert Michael Hüppi eine gemeinsame Erklärung von Stefan Hernandez und Pascal Kesseli. Diese verschickten die beiden am Freitagmorgen und betonten, dass die Trennung in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt sei, «aufgrund der unterschiedlichen Auffassungen der strategischen Ausrichtung des FC St.Gallen». Hüppi dazu: «Wenn alles freundschaftlich und einvernehmlich abgelaufen wäre, dann hätte man Pascal Kesseli die Möglichkeit gegeben, sich von seinen Mitarbeitern zu verabschieden, sein Büro ordentlich zu räumen und man hätte dieses Schreiben unmittelbar nach diesem Entscheid versenden können.»

Die Ungereimtheiten gehen weiter. Klar scheint im Moment nur eines: Michael Hüppi und Stefan Hernandez werden so schnell keine Bratwurst mehr zusammen essen.

Der TVO-Beitrag zum Knatsch beim FCSG:

veröffentlicht: 8. September 2017 19:12
aktualisiert: 8. September 2017 19:41

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