US Open

Federer leicht und locker im Viertelfinal

02.09.2019, 06:11 Uhr
· Online seit 01.09.2019, 22:30 Uhr
Roger Federer steht nach einem beeindruckenden 6:2, 6:2, 6:0-Sieg über den als Nummer 15 gesetzten Belgier David Goffin zum 13. Mal im Viertelfinal des US Open.
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Nach zwei eher mühsamen Viersatz-Erfolgen zum Auftakt gelang Federer damit die zweite Machtdemonstration am diesjährigen Turnier. In der 3. Runde hatte er am Freitag den Engländer Dan Evans in 80 Minuten in die Schranken gewiesen, gegen Goffin brauchte er nun noch eine Minute - und ein Game - weniger.

Im Achtelfinal trifft Federer am Dienstag auf Grigor Dimitrov (ATP 78). Der Bulgare ist «ein guter Freund» und einer seiner Lieblingsgegner. Bei sieben Siegen in sieben Partien verlor er nur zwei Sätze. Dimitrov fiel nach seinem überraschenden Triumph an den ATP Finals in ein tiefes Loch und überzeugt nun erstmals seit langem wieder einmal.

Jeder Schlag zehnmal schwieriger

Goffin, der im zehnten Duell mit Federer zum neunten Mal verlor, war nur ganz zu Beginn auf Augenhöhe. Ausgerechnet, nachdem er ein Break 2:1 geschafft hatte, ging es für den Belgier aber nur noch bergab. Er verlor zwischenzeitlich 16 Punkte in Folge und wirkte überfordert. Vor allem fehlte ihm seine übliche läuferische Stärke, er brachte viel weniger Bälle zurück als gewohnt und machte einen angeschlagenen oder müden Eindruck. «Er hatte heute sicher nicht seinen besten Tag», zeigte der 38-jährige Basler Mitgefühl mit seinem Kontrahenten.

Goffin erklärte, er habe sich zu Beginn gut gefühlt, dann habe er aber wahrscheinlich seine schlechteste Partie gegen Federer gespielt. «Es geht dann so schnell. Du kämpfst mit dir selber und mit einem Gegner, der doch recht begabt ist», meinte der Finalist der Turniere in Halle (gegen Federer) und Cincinnati in diesem Sommer. «Du spielst erstmals auf diesem riesigen Court, spürst diese 20'000 Leute, die wollen, dass Roger gewinnt - und plötzlich ist jeder Schlag zehnmal schwieriger als sonst.»

Mit seiner eigenen Leistung konnte Federer aber auf der ganzen Linie zufrieden, auch wenn er zweimal seinen Aufschlag verlor. Er gewann vom 1:2 im ersten bis zum 1:0 im zweiten Satz sechs Games in Serie und vom 3:2 im zweiten Durchgang bis zum Ende nochmals neun Games. beim zweiten Matchball beendete er die einseitige Angelegenheit mit einem Rückhand-Passierball. «Es war eine grossartige Leistung», kam er im Platzinterview nicht umhin, sich selber zu loben. «Und ein wirklich gutes Gefühl.»

Federer liess sich damit nicht wie im letzten Jahr im Achtelfinal (gegen John Millman) von einem Aussenseiter überraschen, sondern steigt frisch und mit viel Selbstvertrauen in die Schlussphase des Turniers, das er fünfmal gewonnen hat, aber seit 2008 nicht mehr. Er steht zum 13. Mal im Viertelfinal des US Open. Ein Rekord ist das nicht. Jimmy Connors gelang dies sogar 17 Mal. Bei weitem ein Rekord sind hingegen die nun 56 Grand-Slam-Viertelfinals in Federers Karriere.

veröffentlicht: 1. September 2019 22:30
aktualisiert: 2. September 2019 06:11
Quelle: sda

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