«Für Giorgio würden wir sogar nach China gehen»

09.03.2017, 14:26 Uhr
· Online seit 09.03.2017, 05:40 Uhr
Beim FC Vaduz ist er am Dienstag zwar entlassen worden, dafür hat Giorgio Contini etwas, was sonst kein Fussballtrainer in der Schweiz hat: einen eigenen Fanclub. Dessen Mitglieder nehmen für «ihren Star» weite Wege auf sich und halten Contini auch nach der Entlassung beim FC Vaduz die Treue.
Michael Ulmann
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Es ist das bisherige Highlight für Silvan Scheiwiller. Der 40-jährige Niederbürer ist quasi das Sprachrohr des einzigen Fanclubs eines Schweizer Fussballtrainers. «Im Oktober 2014, als Contini mit Vaduz die erste Saison in der Super League spielte, sind wir mit knapp 50 Personen an das Spiel FC Vaduz - GC gereist und haben unseren Mitbürger Giorgio Contini unterstützt. Wir haben einen ganzen Car gefüllt», erinnert sich Silvan Scheiwiller. Der Car sei innert zwei Tagen praktisch ausgebucht gewesen, so Scheiwiller damals gegenüber dem Tagblatt.

Contini der Niederbürer

Der Fanclub, der aus einer Schnapsidee heraus entstanden und keine offizielle Gruppierung ist, hat Contini aber nicht nur in Vaduz unterstützt, sondern auch in anderen Stadien. Dies einfach um einen Mitbürger zu unterstützen, sagt Silvan Scheiwiller und fügt mit einem Schmunzeln an: «Nun nehmen wir halt den Car nach München oder fliegen nach Mailand, um unseren Giorgio an der Seitenlinie zu unterstützen. Und auch wenn Contini einen neuen Trainerjob in China annehmen würde, wir würden ihn auch dort unterstützen. In China waren die meisten Niederbürer eh noch nie.»

Contini der Nachbar

Scheiwiller findet es schade, dass Contini nicht mehr Trainer in Vaduz ist. Dass die Zusammenarbeit nicht mehr allzu lang daure, sei aber absehbar gewesen, ist er überzeugt. Der 43-jährige Winterthurer habe in Vaduz einen super Job gemacht. Wohin es ihn nun verschlage, wisse er nicht. Silvan Scheiwiller hofft einfach, dass Contini in Niederbüren wohnhaft bleibt. «Contini ist total auf dem Boden geblieben. Man sieht ihn und seine Familie oft im 1500-Seelen-Dorf. Er geht einkaufen, geht mit seinem Hund spazieren, begleitet seine Kinder in die Schule, man kennt sich halt einfach.»

Contini der Geigenspieler

Wenn Silvan Scheiwiller und seine Kollegen vom «Giorgio Contini Fanclub, Sektion Niederbüren» wählen könnten, wo ihr Mitbürger seine nächste Anstellung als Trainer erhält, dann wäre das ganz klar beim FC St.Gallen. «Wir sind alles FCSG-Fans. Wenn wir nun also den Ex-FCSG-Spieler und Meisterstürmer aus dem Jahr 2000 als Trainer des FC St.Gallen sehen würden, wäre das für uns das Allergrösste», schwärmt Scheiwiller, fügt aber an «aber wir würden Giorgio auch zuschauen, wenn er in einem Saal Geige spielen würde.»

veröffentlicht: 9. März 2017 05:40
aktualisiert: 9. März 2017 14:26

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