Deutschland

1:5 gegen den VfB Stuttgart: Dortmund auf Schlingerkurs

12.12.2020, 20:58 Uhr
· Online seit 12.12.2020, 20:40 Uhr
Borussia Dortmund rutscht in der Bundesliga in eine Krise. Die Mannschaft von Lucien Favre verliert das Heimspiel der 11. Runde gegen den VfB Stuttgart 1:5 und ist nur noch auf Platz 5 klassiert.
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Es erinnert ein wenig an das letzte Jahr: Die Tage werden kürzer - und die Gesichter bei Borussia Dortmund lang und länger. Im Spätherbst 2019 hangelte sich der Schweizer Trainer Lucien Favre von Spiel zu Spiel, stand - zumindest wenn es nach den Medien ging - mehrmals vor der Entlassung und beendete das Jahr mit einem Rückstand von sieben Punkten auf Herbstmeister RB Leipzig auf Rang 4.

An einem ähnlichen Punkt sind die Dortmunder 2020 wieder angelangt. Nach dem 1:5 im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart beträgt das Handicap auf Titelverteidiger Bayern München (1:1 bei Union Berlin) sowie auf Verfolger RB Leipzig (2:0 gegen Werder Bremen) fünf Zähler. Am Ende einer Mini-Negativ-Serie von drei Spielen ohne Sieg, die auch die Heimniederlage gegen den bis dahin sieglosen 1. FC Köln umfasst, ist Borussia Dortmund nur noch auf Platz 5 klassiert.

Das liegt weit unter den eigenen Ansprüchen. Für den Auftritt gegen den VfB Stuttgart galt dies sowieso. Die 90 Minuten am Samstag waren von A bis Z enttäuschend; so sehr, dass man die schwache Leistung auch nicht mit der Absenz des verletzten Topskorers Erling Haaland erklären konnte. Es waren denn auch weniger die Tore des Norwegers, welche fehlten, sondern vielmehr die defensive Sicherheit.

Bei der Entscheidung nach der Pause, als die Stuttgarter innerhalb von zehn Minuten aus dem 1:1 ein 4:1 machten, halfen die Dortmunder kräftig mit. Beim zweiten VfB-Tor stand ein misslungenes Zusammenspiel zwischen Raphael Guerreiro und Jude Bellingham am Ursprung, beim vierten Stuttgarter Treffer war es wiederum ein schlimmer Abspielfehler von Bellingham, der den Konter ermöglichte. «Wir haben uns im Minutentakt ins eigene Fleisch geschnitten», sagte Abwehrchef Mats Hummels.

Am Ende stand dann sogar eine fast historische Niederlage zu Buche. Fünf Gegentore hatte Borussia Dortmund in der Bundesliga in einem Heimspiel letztmals am 12. September 2009 kassiert. Favres Analyse war entsprechend schonungslos: «Das war eine Katastrophe. Wir waren sehr, sehr schlecht. Das geht nicht. Wir waren heute nicht da.»

Das Debakel kam am Tag, an dem die für gewöhnlich gut unterrichtete Zeitung «Ruhr Nachrichten» berichtete, beim BVB werde man Ende Januar mit Favre zusammensitzen, um über die Verlängerung des Ende Saison auslaufenden Vertrags zu diskutieren.

Wieder ein Embolo-Tor

Breel Embolo verhinderte mit seinem Tor, dass es auch bei der anderen Borussia lange Gesichter gab. Der Schweizer traf für Mönchengladbach im Heimspiel gegen Hertha Berlin zum letztlich verdienten 1:1-Ausgleich. Embolo musste den Ball nach einer Flanke von der rechten Seite mit dem Oberschenkel aus wenigen Metern nur noch ins Tor lenken. Für ihn war es das zweite Bundesliga-Tor innerhalb von einer Woche und der dritte Treffer in den letzten sechs Pflichtspielen.

veröffentlicht: 12. Dezember 2020 20:40
aktualisiert: 12. Dezember 2020 20:58
Quelle: sda

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