Der holländische Rekordmeister Ajax Amsterdam hat seinen Fans verboten, künftig Schilder ins Stadion mitzubringen, auf denen sie die Spieler um ihre Trikots bitten. Dies haben mehrere niederländische Medien am Dienstag berichtet.
Der Verein habe den Fanvereinigungen mitgeteilt, dass die Anzahl solcher Schilder an Heimspielen, die meist von Kindern gehalten werden, derart in die Höhe geschossen sei, dass die Spieler unmöglich allen Bitten nachkommen können. Hinzu komme, dass sie als arrogant kritisiert und abgestempelt würden, wenn sie ihr Trikot nicht aushändigen.
We’re all ajax fans now arent we… https://t.co/2Ca4UTLCOi
— Fishtank (@curtfeller) August 3, 2022
Meinungen gehen auseinander
Die verwendete Kartonpappe stelle zudem meist eine Brandgefahr dar, so der Traditionsverein weiter. Am vergangenen Samstag wurden mehrere Schilder beschlagnahmt, als im Stadion das Eröffnungsspiel des Supercups zwischen Ajax und PSV Eindhoven stattfand.
Die Reaktionen auf das Verbot gehen auseinander: «Das sollte überall obligatorisch sein», schreibt ein Twitter-User. Jemand anderes zeigt weniger Verständnis: «Komischer Entscheid – Welchen Schaden richten Kinder an, die etwas von ihren Helden möchten?»
Auch in der deutschen Bundesliga fallen die etlichen Trikotschilder in den Stadien der Fussballvereine auf:
Trikotschilder, die Dinger haben wollen und dann auf Ebay verkaufen. Oder den Spielern alles an Kleidung vom Leib reißen. Primitiv und unverschämt ist sowas. Respektlos.
— Salander_7🕊️ (@Salander_7) May 16, 2022
Allein auf dem Bild schon drei Trikotschilder 🥴 pic.twitter.com/PnNjFmQ6S9
— Flickenfratz (@flickenfr) April 3, 2022
Der FC St.Gallen nimmt es gelassen
Auf Anfrage von FM1Today nimmt auch der FCSG Stellung zu Trikotschildern im Stadion. «Klar nehmen wir die Schilder wahr. In erster Linie freuen sich die Spieler aber über die Wertschätzung, die die Fans ihnen entgegenbringen», so Troy Lüchinger, Bereichsleiter Marketing.
Bei Gelegenheit verschenken die Spieler darum auch ihr Trikot nach dem Spiel. Die Trikotschilder-Aktionen nehmen aber nicht Überhand. Darum Lüchinger weiter: «Wir sehen da keinen Handlungsbedarf. Die Anzahl Trikotschilder ist seit den letzten Saisons immer in etwa die gleiche.»