Marwin Hitz parierte im Penaltyschiessen gleich die ersten beiden Versuche von Juraj Kucka und Tigran Barseghjan. Die Basler Schützen Andy Diouf, Zeki Amdouni, Riccardo Calafiori und Darian Males trafen alle. Was so schlecht begonnen hatte, endete für den FC Basel damit mit dem Vorstoss in die Viertelfinals. Dabei rettete Amdouni die Basler im Rückspiel in der Slowakei erst in der 93. Minute überaus glücklich in die Verlängerung.
Gefordert war im vierten Duell mit dem slowakischen Meister im laufenden Wettbewerb nach dem 2:2 im Hinspiel vor einer Woche der erste Sieg. Diesen schafften die Basler in extremis: Nach 17 Minuten lagen sie 0:2 zurück, eine Minute vor Ablauf der Nachspielzeit glich Amdouni unter Mithilfe des Slovan-Keepers Adrian Chovan zum 2:2 aus.
Sinnbildlich für die Achterbahnfahrt
Es war ein Auftritt, der die Basler Achterbahnfahrt in dieser Saison in einem 120-minütigen Anschauungsbeispiel veranschaulichte. 45 Minuten lang machte der FCB vor gut 21'000 Zuschauern in Bratislava eine schlechte Falle, spätestens nach 50 Minuten hätte er auch höher als mit zwei Toren zurückliegen können. Nach Calafioris unverhofftem Anschlusstreffer in der 52. Minute nach einem Konter war plötzlich alles anders. So anders, dass Amdounis Aufsetzer aus 23 Metern, der in der Nachspielzeit an den Armen von Adrian Chovan vorbeihüpfte, zwar ein glücklicher, aber durchaus verdienter Ausgleich war.
Amdouni, Zeqiri und auch Jean-Kévin Augustin, der zum ersten Mal seit Oktober in der Startelf stand, hatten zuvor schon Möglichkeiten zum 2:2 besessen, Zeqiri sogar eine sehr gute, hätte er den Ball nach dem Steilpass von Sergio Lopez sauber getroffen. Das Geschehen stand jedoch im Kontrast zur missratenen ersten Halbzeit.
Dreimal brannte es im Strafraum von Marwin Hitz allein in der Anfangsphase. Das erste Mal klärte Hitz in der sechsten Minute gegen Malik Abubakari mirakulös. Beim zweiten und dritten Mal war der Goalie machtlos. Abubakari, der schon im Hinspiel getroffen hatte, war bei einem verlängerten Corner im Torraum zur Stelle. Juraj Kucka, seinerseits schon Torschütze beim 3:3 im zweiten Duell in der Gruppenphase, vollendete einen Konter.
Bereit zum Risiko
Während Bratislava aus einer gesicherten Defensive heraus agierte, scheute der FCB das Risiko von Beginn weg nicht. Trainer Heiko Vogel, der seine Mannschaft gegenüber dem Hinspiel auf vier Positionen umstellte und Lang, Kade, Xhaka sowie Augustin für Adams, Males, Burger und Lopez in die Startelf berief, forderte «eine Leistung wie in den ersten 20 Minuten des Hinspiels, aber über eine viel, viel längere Zeit».
Die gute Leistung dauerte zwar nicht viel, viel länger, aber lange genug, um das Ruder herumzureissen und weiter auf drei Hochzeiten zu tanzen. Die Auslosung der Viertelfinals erfolgt am Freitag ab 14.00 Uhr. Die Hinspiele finden am 13. April statt, die Rückspiele eine Woche später.
Telegramm:
Slovan Bratislava - Basel 2:2 (2:2, 2:0) n.V.; 1:4 im Penaltyschiessen
21'675 Zuschauer. - SR Kehlet (DEN). - Tore: 10. Abubakari (Kucka) 1:0. 17. Kucka 2:0. 53. Calafiori (Lang) 2:1. 93. Amdouni (Diouf) 2:2. - Penaltyschiessen: Diouf 0:1, Kucka (Hitz hält); Amdouni 0:2, Barseghjan (Hitz hält); Calafiori 0:3, Lovat 1:3; Males 1:4.
Slovan Bratislava: Chovan (121. Trnovsky); Medwedew, Kaschia, De Marco, Lovat; Kankawa; Cavric (97. Barseghjan), Kucka, Tschakwetadse (73. Lichy), Weiss (92. Maudo); Abubakari (92. Zuberu).
Basel: Hitz; Lang, Pelmard, Calafiori, Kade (66. Lopez); Ndoye (101. Burger), Diouf, Xhaka (82. Fink), Amdouni; Zeqiri, Augustin (66. Males).
Bemerkungen: Slovan Bratislava ohne Sulla. Basel ohne Comas, Frei und Novoa (alle verletzt). Verwarnungen: 46. De Marco. 85. Zeqiri. 86. Lovat. 105. Calafiori.