«Der Rücktritt von Dani Wyler lässt tief blicken»
Quelle: tvo
Der FC Wil kommt nicht zur Ruhe: Nachdem vor gut zehn Tagen publik wurde, dass sich der Vereinspräsident Maurice Weber bei einem Auswärtsspiel eine rassistische Entgleisung leistete, nimmt nun der Medienverantwortliche Dani Wyler nach vier Jahren den Hut.
«Die FC Wil 1900 AG teilt mit, dass Dani Wyler per sofort als FC Wil 1900-Medienchef zurücktritt. Wyler verlässt den Club auf eigenen Wunsch als Konsequenz aus dem Vorfall in Neuenburg», schreibt der Verein in einer Mitteilung.
«Dani Wyler ist ein konsequenter Mann und er hat nach dem Vorfall die Konsequenzen gezogen», sagt Simon Dudle, Redaktionsleiter Wiler Zeitung und Kenner des FC Wil. «Neben Maurice Weber und Beniam Fust ist er das Gesicht des FC Wil. Wenn er jetzt zurücktritt, lässt das tief blicken.»
Rücktritt von Weber bleibt aus
Über die genauen Hintergründe macht der Verein keine Angaben. Die Vermutung, dass es intern zu Spannungen gekommen sein könnte, liegt allerdings nahe. Für den Fussballkommentator Wyler, der auch Gründungsmitglied der Gruppierung «Gemeinsam gegen Rassismus ist», dürften die Äusserungen untragbar sein.
«Chlinä Club, grossi Gschichtä», steht oben auf der Mitteilung des Ostschweizer Vereins, der derzeit für negative Schlagzeilen sorgt.
Und Weber selbst? Der ist zwar als Mitglied der Swiss Football League-Kommission zurückgetreten, als Vereinspräsident bleibt er jedoch im Amt. Der FC hält ihm die Stange: Der Verwaltungsrat und die Geschäftsführung sollen seinen angebotenen Rücktritt geschlossen abgelehnt haben.
Verfahren läuft
Ereignet hat sich der fragliche Vorfall bereits im Mai, auch wenn er erst kürzlich ans Licht gekommen ist. Im Spiel gegen Neuenburg Xamax beleidigte der Präsident während dem Spiel einen oder mehrere dunkelhäutige Spieler des Gegners rassistisch.
Nach Bekanntwerden des Skandals entschuldigte sich Maurice Weber zwar in aller Form, den Imageschaden und eine hängige Busse kann er damit aber nicht mehr abwenden. Das Verfahren der Ligakommission gegen ihn läuft. Und einen neuen Medienverantwortlichen muss er jetzt auch noch suchen.