Corona-Fälle

Die Swiss Football League hat sich um einen Entscheid gedrückt

13.07.2020, 18:39 Uhr
· Online seit 13.07.2020, 15:35 Uhr
Trotz Corona-Fällen, Quarantäne und Isolation beim FC Zürich will die Swiss Football League die Meisterschaft fortsetzen. Der Entscheid ist gleich auf mehreren Ebenen fragwürdig. Ein Kommentar.
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Die Swiss Football League ist nicht zu beneiden. Egal wie sie entschieden hätte, zufrieden ist niemand. Kein Meister? Kein Abbruch? Keine Neuansetzungen der verschobenen Spiele? Soll man eine U21-Mannschaft überhaupt bei den «Grossen» antreten lassen?

Jetzt ist klar, dass der FC Zürich zumindest beim Spiel in Basel vom Dienstag mit der Mannschaft aus der Promotion League antreten wird. Und wenn immer möglich die Meisterschaft bis zum 3. August zu Ende gespielt werden soll.

Neue Fälle könnten folgen

Ob das der richtige Entscheid war, wird sich zeigen. Was viel mehr erstaunt: Wieso konnte die SFL erst am Montagmittag, fast vier Tage nach dem Corona-Fall beim FCZ, darüber kommunizieren? Hätte die Liga für dieses – doch nicht unerwartete – Szenario bereits Konzepte in der Schublade haben müssen, natürlich in Absprache mit den Clubs?

Der Entscheid ist auch insofern fragwürdig, da zu befürchten ist, dass der Corona-Fall beim FC Zürich nicht der letzte gewesen sein dürfte. Was, wenn bei Spielern weiterer Clubs das Virus nachgewiesen wird? Doch noch eine Absage der Meisterschaft? So hat die SFL eigentlich einen Nicht-Entscheid getroffen, beziehungsweise den Entscheid einfach aufgeschoben.

Nur blieb der Liga gar nicht viel Spielraum, ein Abbruch der Meisterschaft, so vernünftig das auch gewesen wäre, hätte mehr Probleme mit sich gebracht, als einen neuen Termin für ein verschobenes Spiel zu finden. Mit der Fortsetzung der Meisterschaft hat sich die Liga leider für den einfachsten Weg entschieden.

Spielplan wichtiger als die Gesundheit

Nein, die Swiss Football League ist nicht zu beneiden. Aber manchmal muss man einen klaren, wenn auch unpopulären, Entscheid treffen. Mit der Fortsetzung der Meisterschaft hat sich die Liga selbst in eine unangenehme Situation gebracht. Dass der FCZ regelkonform mit der U21 antreten wird, könnte als Wettbewerbsverzerrung interpretiert werden.

Ein Abbruch der Saison wäre zwar gerade für den so schönen Höhenflug des FC St.Gallen schade gewesen, aber die Gesundheit der Spieler muss immer im Vordergrund stehen. Dass dies die Liga auch so sieht, macht zumindest mit dem heutigen Entscheid nicht den Eindruck.

Quelle: tvo

veröffentlicht: 13. Juli 2020 15:35
aktualisiert: 13. Juli 2020 18:39
Quelle: FM1Today

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