Lucien Favre hat mit Borussia Dortmund ein Problem. Der Meisterschaftszweite der vergangenen Spielzeit schafft es in der Bundesliga nicht mehr, Führungen über die Zeit zu bringen. Hatte der BVB in der letzten Spielzeit in der zweiten Halbzeit meist zulegen können, wird ihm diese heuer regelmässig zum Spielverderber. Das 2:2 in Freiburg war die dritte Meisterschaftspartie in Folge, in der der BVB ein 2:1 noch aus der Hand gab.
Besonders bitter verlief der Nachmittag für den Schweizer Nationalverteidiger Manuel Akanji, der bei beiden Gegentoren (55./90.) eine unglückliche Figur abgab. Vor dem 1:1 liess der 24-Jährige Freiburgs Torschütze Gian-Luca Waldschmidt zu viel Platz, beim 2:2 unterlief Akanji erst einen hohen Ball in den Strafraum und lenkte dann den Abschluss von Joker Vincenzo Grifo ins eigene Tor ab. Akanji, einer der grossen Aufsteiger der letzten Saison, wird durch die beiden Aussetzer weiter in das mediale Sperrfeuer deutscher Medien geraten. Bereits vor der Freiburg-Partie waren die Leistung des Zürchers thematisiert worden.
Das neuerliche Unentschieden ist auch darum schmerzhaft, weil auch Leader Bayern München und Verfolger Leipzig patzten. Leipzig kam im Spitzenduell mit Bayer Leverkusen trotz eines klaren Chancenplus' nicht über ein 1:1 hinaus. Und die Bayern lieferten gar einen Ausrutscher, der so überhaupt nicht hatte erwartet werden können. Gegen die TSG Hoffenheim, die zuletzt vier Spiele in Folge und überhaupt noch nie in München hatte gewinnen können, unterlag das Team von Niko Kovac daheim 1:2. Zum Matchwinner der Gäste avancierte Sargis Adamjan, der beide Tore erzielte. Es waren die ersten beiden Treffer in der höchsten deutschen Spielklasse überhaupt für den 26-jährigen Armenier.
Schalke verpasst alleinige Leaderstellung
Schalke war mit einem 0:0 in Gladbach und einem 0:3 daheim gegen die Bayern sehr langsam in die Saison gestartet. Dennoch hätten die Knappen in der 7. Runde beinahe die alleinige Leaderposition übernommen. Im Heimspiel gegen den punktebedürftigen FC Köln führten Schalke nach 90 Minuten 1:0, aber der deutsche Internationale Jonas Hector glich in der Nachspielzeit aus. Ohne dieses Tor wäre es Schalkes fünfter Sieg in Folge geworden. Jetzt jedoch gehört Schalke der Fünferspitze an.
Zum zweiten Sieg in der Meisterschaft kam Edimilson Fernandes mit Mainz. Gegen den inferioren Aufsteiger Paderborn, der in sieben Spielen erst einen Punkt gesammelt hat, siegte das Team des Schweizer Internationalen 2:1. Auf dem Weg zum Sieg brachen die Mainzer einen 37 Jahre alten Bestwert des VfL Bochum. Das 2:1 in der 32. Minute durch einen Foulpenalty von Daniel Brosinski war der 25. verwandelte Penalty für Mainz in Folge. Zehn Minuten vor Schluss vergab Jamilu Collins für Paderborn die Chance, vom Penaltypunkt aus erneut auszugleichen.