Dortmund lässt auf viele Tore hoffen

06.10.2018, 07:09 Uhr
· Online seit 06.10.2018, 05:00 Uhr
Lucien Favre könnte in Dortmund, seiner dritten Station in Deutschland, einen Mythos begründen. Am Samstag geht es aber zuerst um profane Punkte. Dortmund will gegen Augsburg den 1. Platz verteidigen.
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Die deutsche Zeitung «Bild» mutmasste am Freitag, auf welche Weise Lucien Favre jeweils in der Pause seine Spieler so antreibt, dass sie in der zweiten Halbzeit viel mehr Tore erzielen als davor. Tatsächlich fielen 19 der 25 Dortmunder Tore in Meisterschaft, Cup und Champions League nach der Pause, dies sind 76 Prozent. Was ist Favres Geheimnis? Um die Arbeit der Trainer in der Garderobe ranken sich Mythen.

Lucien Favre hat Borussia Dortmund in der Tat wieder zu einer Spitzenmannschaft geformt. Erstmals seit rund einem Jahr läuft der BVB in der Bundesliga am Samstag wieder als Leader ein. Er verteidigt im Heimspiel gegen Augsburg die Spitzenposition, während Verfolger Bayern München Borussia Mönchengladbach empfängt.

In allen neun Wettbewerbsspielen ist Dortmund unter Favre ungeschlagen. Sebastian Kehl hat den Fans schon ein wenig Hoffnung auf einen spannenden Titelkampf gegen Serienmeister Bayern München gemacht - und die Dortmunder Zurückhaltung ein wenig aufgegeben. «Es ist noch zu früh, den Blick nach vorne zu richten. Aber ein bisschen können sie sicher darauf hoffen», sagte Kehl, der frühere Dortmunder Captain und heutige Leiter der Lizenzspielerabteilung.

Allerdings sind die Dortmunder im Rückblick auf den Oktober 2017 auch gewarnt. Damals hatte der BVB nach neun Runden die Bundesliga angeführt, ehe der Absturz mit letztlich 29 Punkten Rückstand auf die Bayern folgte. «Das wird uns diesmal nicht passieren», versprach Kehl.

In München ist der Anfangsschwung unter Trainer Niko Kovac schon abgeflaut. Am Sonntag gehen Kovac und die Spieler aufs Oktoberfest, aber Katerstimmung herrscht schon jetzt. Nur ein Heimsieg im Liga-Klassiker gegen Borussia Mönchengladbach kann für Lust auf den traditionellen Wies'n-Besuch sorgen.

Das weiss auch der Trainer, der kurz vor Ablauf seiner ersten 100 Tage beim Meister plötzlich sehr kritisch beäugt wird. Nach drei sieglosen Pflichtspielen bekommt der 46-jährige Kroate erstmals Gegenwind. Er ärgert sich über die Darstellung. Man könne die Startphase mit sieben Pflichtspielsiegen jetzt nicht einfach ignorieren. «Urplötzlich ist keine Spielidee dahinter, keine Struktur, keine Organisation. Da muss ich schmunzeln», sagte Kovac.

veröffentlicht: 6. Oktober 2018 05:00
aktualisiert: 6. Oktober 2018 07:09
Quelle: SDA

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