In nur sieben Jahren an die Bundesliga-Spitze

20.11.2016, 10:20 Uhr
· Online seit 20.11.2016, 10:08 Uhr
Innerhalb von nur sieben Jahren ist der von Red Bull finanzierte Klub RasenBallsport Leipzig aus der Fünftklassigkeit an die Tabellenspitze der deutschen Bundesliga gestürmt.
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RasenBallsport Leipzig wird am 19. Mai 2009 gegründet und übernimmt zur Saison 2009/2010 das Startrecht des SSV Markranstädt in der Oberliga Nordost. Der Nordostdeutsche Fussballverband stimmt der Übertragung des Spielrechts zu und genehmigt den Vereinsnamen. Dabei nimmt RB den Spielbetrieb ohne offizielles Vereinswappen auf, da es wegen der Ähnlichkeit zum Red-Bull-Unternehmenslogo vom Sächsischen Fussballverband abgelehnt wird - ein Novum im deutschen Profifussball. Das erste Jahr verläuft nach Plan: Die Leipziger sichern sich vorzeitig den Aufstieg in die Regionalliga.

RB Leipzig besitzt nun ein Vereinslogo, der Sächsische Verband akzeptiert die modifizierte Version. RB trägt seine Heimspiele in der Red Bull Arena, dem ehemaligen Leipziger Zentralstadion, aus. Die erste Saison in der Regionalliga beendet das Team als Vierter und verpasst den anvisierten Aufstieg. Im Juni 2011 holen die Leipziger mit dem Sieg im Sachsenpokal den ersten Titel der Vereinsgeschichte.

Aufstieg im zweiten Anlauf verpasst

Dritte Saison für RB Leipzig, dritter Coach: Der Österreicher Peter Pacult soll den Aufstieg in die 3. Liga schaffen. Nur drei Spieler aus dem Oberliga-Team der Premieren-Saison stehen noch im Kader. Trotz vieler namhafter Neuzugänge verpasst RB auch im zweiten Anlauf den Aufstieg in die 3. Liga und wird am Ende Dritter.

Die neue Saison in der Regionalliga Nordost beginnt mit zwei entscheidenden Personalien: Ralf Rangnick wird Sportdirektor und bringt Alexander Zorniger als neuen Trainer mit. Drei Tage vor Saisonende ist den Leipzigern die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. In der Aufstiegsrelegation setzt sich das Team gegen die Sportfreunde Lotte durch und schafft im dritten Anlauf den Aufstieg.

Gerangel um Lizenz

Mit sieben Neuzugängen im Kader, unter ihnen der heutige Bayern-Spieler Joshua Kimmich, knüpft Trainer Zorniger auch in der 3. Liga an seine Erfolge an. RB entscheidet den Zweikampf an der Spitze mit Darmstadt 98 für sich und macht einen Spieltag vor Saisonende den Zweitliga-Aufstieg perfekt.

Bevor RB Leipzig in der 2. Liga starten darf, gibt es mit der Deutschen Fussball-Liga (DFL) ein Gerangel um die Lizenz. Die DFL fordert eine Modifizierung des Vereinslogos und Veränderungen im Führungsgremium, so dass in diesem nicht mehr nur direkt von Geldgeber Red Bull angestellte Vertreter sitzen. Zudem hatte sich der Verein bei der DFL dazu verpflichtet, seine Satzung zu ändern, um sich neuen Mitgliedern weiter zu öffnen.

Auch sportlich läuft es nicht. Nachdem in der Rückrunde der Kontakt zu den Aufstiegsplätzen verloren geht, entscheidet der Verein, sich nach der Saison von Coach Zorniger zu trennen. Der Schwabe zieht im Februar 2015 selbst die Konsequenzen und tritt zurück. Bis Saisonende betreut der bisherige U17-Coach Achim Beierlorzer interimsweise die Profimannschaft und wird am Ende Fünfter.

Erstmals an der Tabellenspitze

Neuer Cheftrainer wird in Personalunion Sportdirektor Rangnick, nachdem zuvor Wunschkandidaten wie Thomas Tuchel abgesagt haben. Leipzig verpflichtet unter anderem den Bremer Angreifer Davie Selke für acht Millionen Euro und gibt insgesamt fast 19 Millionen Euro für neue Spieler aus. Am 8. Mai 2016 feiert RB den Bundesliga-Aufstieg.

Der Neuling stellt mit dem neu verpflichteten Trainer Ralph Hasenhüttl gleich einen Rekord auf. Nie zuvor in der Erstliga-Historie ist ein Aufsteiger elf Spieltage lang ungeschlagen geblieben. Mit dem 3:2 bei Bayer Leverkusen verdrängte RB Leipzig zudem den FC Bayern, der im Topspiel bei Borussia Dortmund patzte (0:1), erstmals seit über einem Jahr von der Tabellenspitze.

veröffentlicht: 20. November 2016 10:08
aktualisiert: 20. November 2016 10:20
Quelle: SDA

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