WM in Katar

Public Viewings in Zürich? Praktisch keine geplant

14.11.2022, 09:48 Uhr
· Online seit 11.10.2022, 07:18 Uhr
Public Viewing bei Glühwein und Weihnachtsdekoration? Die bevorstehende Fussball-WM in Katar löst im Kanton Zürich bisher wenig Fussballfieber aus. Grosse öffentliche Anlässe mit Spielübertragung sind zum jetzigen Zeitpunkt praktisch keine geplant.
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Rund sechs Wochen vor Beginn der Fussball-WM sind in der Stadt Zürich noch kaum grössere Public-Viewing-Veranstaltungen angekündigt.

Wie siehts in Zürich aus?

Wie es beim Sicherheitsdepartement auf Anfrage von Keystone-SDA hiess, wurden zwar drei Gesuche von Privaten eingereicht – zwei davon wurden jedoch wieder zurückgezogen. Beim dritten Gesuch handelt es sich um ein einziges Fernsehgerät auf einer Terrasse eines Restaurants auf öffentlichem Grund.

In einigen Bars und Restaurants werden die Fussballspiele sicherlich zu sehen sein. Beim Bahnhof Oerlikon, in der Halle 550, findet zu dem ein grosses Public Viewing mit diversen Verpflegungs-Möglichkeiten statt.

In Winterthur stehen die Chancen besser

Etwas Fussballfieber dürfte es auch in Winterthur geben: Wie bei allen WMs und EMs ist erneut eine «Winti Arena» in der Reithalle geplant, zumindest gemäss der Website der Veranstalter. Genauere Angaben dazu fehlen noch.

Ein zweites Public Viewing wird es im alten Busdepot an der Tösstalstrasse geben. Dort lädt der Verein Fussballkultur zum Public Viewing. Die Kritik am Austragungsort und am Zeitpunkt der WM ist jedoch auch hier Thema.

Ende September gab es in der Halle bereits eine Podiumsdiskussion darüber, ob eine Fanzone angesichts der Menschenrechtsverstösse und der katastrophalen Ökobilanz dieser Spiele überhaupt angebracht sei.

Die Verantwortlichen führen das gemeinsame Fussballschauen trotz aller Kritik am Anlass durch. Bei den «Friends», also «Freunden» des Anlasses, ist aber unter anderem die Menschenrechtsorganisation «Amnesty International» aufgeführt.

Wie siehts in anderen Ländern aus?

Mancherorts geht die Kritik an der WM in Katar deutlich weiter: In Frankreich etwa haben sich schon zahlreiche Grossstädte für einen WM-Boykott entschieden, darunter Paris, Marseille, Bordeaux und Nancy.

In diesen Städten wird es keine Public Viewing geben. Als Grund geben die Verantwortlichen gemeinsam die ökologischen und sozialen Umstände an. Sie kritisieren zudem den Zeitpunkt des Turniers. Anpfiff ist am 20. November. Das Finalspiel wird am 18. Dezember stattfinden, also am vierten Advent.

Der Wüstenstaat Katar steht wegen Menschenrechtsverstössen und seines Umgangs mit Gastarbeitern schon lange in der Kritik. Während der Bauarbeiten für die WM-Stadien kam es zu zahlreichen tödlichen Unfällen. Die Regierung verweist aber auf eigene Reformen und weist Teile der Kritik zurück.

(sda/jaw)

veröffentlicht: 11. Oktober 2022 07:18
aktualisiert: 14. November 2022 09:48
Quelle: ZüriToday

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