Super League

YB komplettiert die «nicht optimale» Basler Woche

29.08.2021, 08:04 Uhr
· Online seit 29.08.2021, 06:35 Uhr
Noch vor einer Woche konnte der FC Basel das erste Kräftemessen mit Meister YB kaum abwarten. Nach einer kräfteraubenden Woche mit Europacup-Zusatz ist der Optimismus zumindest leicht gewichen.
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Während einem Monat spielte der FC Basel die perfekte Saison. Neun Siege in Serie reihte das Team von Patrick Rahmen ab dem 22. Juli aneinander, bis die Serie am vergangenen Sonntag, dem 22. August, in Lausanne mit einem 2:2 gestoppt wurde. Für den FCB und seine Fans war der Auftritt in Lausanne aber erst der Beginn einer emotionalen Berg-und-Talfahrt, die an diesem Sonntag bereits ihr drittes Kapitel schreiben wird, im vermeintlichen Spitzenspiel in Basel gegen Meister YB.

Eine entscheidende Frage am Sonntag wird sein, wie gut die Basler Equipe die Strapazen der letzten Tage verkraftet hat, körperlich und emotional. Zwar erreichte der FCB am Donnerstagabend in der schwedischen Hauptstadt Stockholm eine erste wichtige Wegmarke der Saison mit der Qualifikation für die Gruppenphase der Conference League, liess auf dem Weg dorthin allerdings viel Kraft liegen. Trotz eines 3:1-Polsters aus dem Hinspiel musste Basel gegen Hammarby IF den Umweg über die Verlängerung und das Penaltyschiessen nehmen, um das Playoff-Duell für sich zu entscheiden.

«Im Hinblick auf das Wochenende war das vielleicht nicht optimal», sagte Fabian Frei am Donnerstag nur Minuten nach dem Abpfiff in das Mikrofon des Schweizer Fernsehen SRF. Sein Coach Rahmen verstand den Sachverhalt derweil differenzierter: Gut für die Moral, weniger gut im Hinblick auf die Energiereserven, so durfte man die Aussagen des 52-Jährigen zumindest deuten.

Goldene Chance?

Immerhin wird Rahmen im Hinblick auf Sonntag sein Team eines nicht müssen: motivieren. Vier Meistertitel für die Berner in Folge sind für alle Akteure am Rheinknie mehr als genug. Und während sich der FCB in den letzten Saison meist zu Beginn der Meisterschaft ein Handicap eingehandelt hat, könnte er im Kampf um den Titel nun seinerseits die Berner frühzeitig distanzieren. Mit einem Sieg des FCB nähme der Titelverteidiger aus Bern - bei einem Spiel weniger - die neue Woche mit neun Punkten Rückstand auf den wohl ärgsten Widersacher in Angriff.

Dass die Berner die Meisterschaft mit nur einem Sieg aus drei Spielen aufgenommen haben, ist erklärbar. Der neue Coach David Wagner hat in den ersten Runden die Priorität auf die Qualifikationsspiele für die Champions League gelegt. Nach dem Sprung in die Gruppenphase der Königsklasse sind das 0:0 gegen Aufsteiger GC und das 0:1 gegen Sion einfach zu akzeptieren. Bei einer Niederlage gegen Basel am Sonntag wäre dies anders.

Seoanes letzter Gruss an YB?

Eine Vorentscheidung im Kampf um den Meistertitel fällt am Sonntag ohnehin noch nicht. Viel zu lang dauert die Saison noch, selbst die Kader der beiden Teams sind noch nicht fix. Basel könnte etwa seinen Topskorer Arthur Cabral verlieren, es wäre zweifelsohne eine merkliche Schwächung. In zehn Spielen in dieser Saison hat der 23-jährige Brasilianer schon 15 Tore erzielt.

Wie brasilianische Medien berichten, soll Bayer Leverkusen, das seit dieser Saison vom ehemaligen YB-Meistercoach Gerardo Seoane geführt wird, Interesse am Basler Stürmer bekunden. Schnappt sich Seoane den Goalgetter tatsächlich, wäre es sein letzter Gruss an seinen alten Verein.

Übersicht zu den Spielen vom Sonntag:

Luzern - Lausanne-Sport. - Sonntag, 14.15 Uhr. - SR Bieri. - Absenzen: Alabi, Müller, Schürpf (alle verletzt); Brown Coyle, Geissmann, Jenz Kapo, Koyalipou, Turkes (alle verletzt). - Fraglich: Ndenge, Sorgic; -. - Statistik: Luzern und Lausanne-Sport befinden sich mit nur einem Punkt früh in Nöten. So wird das Duell der 5. Runde schon eines, das keiner der beiden Trainer verlieren sollte. Während Lausanne unter Ilija Borenovic beim 2:2 gegen das zuvor makellose Basel zuletzt allerdings Aufwärtstendenz notieren liess, gab Fabio Celestinis FCL beim 1:4 in Genf ein desolates Bild ab. Bereits 13 Gegentore hat der Cupsieger in den ersten vier Runden kassiert, dass gegen Lausanne Stammkeeper Marius Müller weiter verletzt fehlt, stimmt nicht unbedingt zuversichtlich.

Basel - Young Boys. - Sonntag, 16.30 Uhr. - SR Schärer. - Absenzen: Djiga, Padula, Quintilla, Zhegrova (alle verletzt); Lefort, Lustenberger, Monteiro, Nsame, Petignat (alle verletzt). - Statistik: Sowohl Meister YB als auch Herausforderer FC Basel haben ihr erstes Ziel in dieser Saison erreicht und bejubelten unter der Woche den Einzug in die Gruppenphase von Europacup-Wettbewerben. Während die Young Boys, die in der Champions League mittun, den Conference-League-Teilnehmer Basel auf europäischer Ebene abgehängt haben, könnte der Sonntag in der Meisterschaft ein umgekehrtes Bild liefern. Mit einem Heimsieg läge der FCB bei einem Spiel mehr bereits neun Punkte vor dem Titelverteidiger. In naher Vergangenheit beschieden Heimspiele den Baslern gegen YB allerdings keinen Erfolg. Aus den letzten drei Duellen in Basel resultierte kein Basler Sieg.

Grasshoppers - Servette. - Sonntag, 16.30 Uhr. - SR Wolfensberger. - Absenzen: Abrashi, Fehr (beide gesperrt), Bonatini, Lenjani, Morandi, Nadjack (alle verletzt); Deana Douline, Fofana, Imeri, Severin (alle verletzt). - Statistik: Die beiden Traditionsklubs treffen nach teils harten Jahren endlich wieder auf höchster nationaler Ebene aufeinander. Zuletzt gab es das Duell zwischen GC und Servette in der Super League vor acht Jahren. Immerhin begegneten sich die Teams vor zwei Jahren noch einmal im Cup. Mit dem besseren Ende für das damals noch unterklassige GC (1:0). In den laufenden Spielbetrieb sind die beiden Klubs mit ähnlichem Leistungsausweis gestartet. Servette feierte am vergangenen Sonntag gegen Luzern den zweiten Sieg, GC steht bei einem Sieg und einem Remis.

veröffentlicht: 29. August 2021 06:35
aktualisiert: 29. August 2021 08:04
Quelle: sda

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